Ein Mitarbeiter des neuen "Team @" der Guardia Civil bei der Ermittlungsarbeit in Palma. | Alejandro Sepúlveda

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Die Guardia Civil auf Mallorca warnt vor einer fiesen Betrugsmasche im Bereich der Cyberkriminalität. Die Täter kapern die Telefonnummer der Bank ihrer Opfer, so dass Letztere arglos glauben, mit einem Filialmitarbeiter zu sprechen. Werden sie misstrauisch und wählen die Betrugsnummer erneut, sind sie tasächlich mit ihrer echten Bank verbunden. In den letzten Monaten hat es nach Angaben der Ermittler Dutzende von Opfern gegeben, monatlich würden gewöhnlich mehr als 30.000 Euro ergaunert.

Der Betrug beginnt damit, dass das Opfer eine SMS-Nachricht auf seinem Mobiltelefon erhält, in der es gewarnt wird: „Die Bank (angegeben wird der vollständige Name des Finanzinstituts) hat eine Transaktion von 2.000 Euro an Amazon Polen gestoppt. Unsere Mitarbeiter werden Sie anrufen.“ Nachdem das Opfer diese Nachricht gelesen hat, bleibt ihm kaum Zeit zu reagieren, denn in diesem Moment erhält es einen Anruf auf demselben Mobiltelefon, auf dem die echte Nummer seiner Bank erscheint. Der Betrüger wiederholt den Inhalt der SMS, und der Nutzer, der glaubt, mit seiner Bank zu sprechen, ahnt nicht, dass er es mit einer Bande von Cyberkriminellen zu tun hat.

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Von diesem Punkt an gibt es verschiedene Formen des Betrugs. Die Gemeinsamkeit besteht darin, dass der Gesprächspartner mit allen Mitteln versucht, das Opfer davon abzuhalten, aufzulegen, und bekräftigt, dass es gelungen sei, den Cyberangriff vorübergehend abzuwehren, und dass es wichtig sei, in Kontakt zu bleiben, bis das Konto vollständig gesichert sei.
Bei einem der häufigsten Betrugsmaschen geht es darum, die PIN-Codes für das Abheben von Geld am Geldautomaten zu erhalten. Bei einer anderen Variante versuchen die Betrüger, an das Passwort für das Konto des Opfers zu gelangen. In beiden Fällen gilt: Haben die Betrüger Erfolg, sind von diesem Zeitpunkt an die Würfel gefallen. In Sekundenschnelle bringen die Diebe einen bestimmten Geldbetrag an sich und verschwinden. In der Regel handelt es sich um 2000 Euro.

Wie die Guardia Civil mitteilte, sind die Betrüger derzeit sehr aktiv auf Mallorca. Allein am vergangenen Mittwoch seine in Palma drei Anzeigen von Opfern eingegangen. Die Ermittler versuchen derzeit herauszufinden, auf welche Weise die Bande die Bank des Opfers ausspäht. Alles deutet darauf hin, dass es sich um den Verkauf von Softwarepaketen von bestimmten Webanbietern handeln könnte, die entweder wenig Skrupel haben oder gehackt wurden.
Um sich vor Cyberkriminellen zu schützen, rät die Polizei, niemals Passwörter oder andere Sicherheitsdaten am Telefon herauszugeben. „Die Bank hat Ihre Daten bereits, wenn man Sie also danach fragt, macht das keinen Sinn", erklärt das neue „Team @“, eine Eliteeinheit der Guardia Civil, die Telematikverbrechen verfolgt. Die Spezialisten ermutigen die Opfer von Online-Betrügereien, diese so schnell wie möglich auf der Polizeiwache, auf der Website der Guardia Civil oder unter der Nummer 062 zu melden.