Noch steht der "Bungalow". | Ultima Hora

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Der Streit um den Kult-Chiringuito "El Bungalow" am Strand des Meeresviertels Coll d'en Rabassa in Palma de Mallorca geht in eine neue Runde. Vertreter einer Anwohnervereinigung reichten am Donnerstag bei der Delegierten der spanischen Zentralregierung auf den Balearen, Aina Calvo, 8000 Unterschriften von Menschen ein, die sich für den Erhalt des vom Abriss bedrohten Gebäudes einsetzen. Die spanische Küstenschutzbehörde "Costas" hatte vor einigen Monaten angeordnet, das Traditionsrestaurant schleunigst zu entfernen, weil es zu nahe am Ufer stehe.

Das Lokal "El Bungalow" wurde bereits Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet. Auch Deutsche finden dorthin, weil die Fischgerichte dort sehr schmackhaft sind. Die Anwohner fordern, dass die Regierung in Madrid die Küstenschutzbehörde daran hindern möge, weiter in der Angelegenheit aktiv zu sein, während auf lokaler Ebene der Stadtrat von Palma alles daran setzt, den "Bungalow" unter Denkmalschutz zu stellen. Zuletzt hatte die Umweltgruppe GOB darauf gedrungen, den Chiringuito einzuebnen.

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Der Grund für den Konflikt mit "El Bungalow", das derzeit 20 Angestellte beschäftigt, liegt offenbar in einer fehlenden Lizenz. Die Behörden berufen sich zudem auch auf jüngere Gesetze, die gastronomische Aktivitäten direkt vor oder auf dem Strand, beziehungsweise an der Meereslinie, teilweise verbieten. Die Besitzerfamilie betreibt das Restaurant bereits seit 40 Jahren und gibt an, dass sie seit jeher eine entsprechende Betriebslizenz habe. Seit vier Generationen stehen hier Frauen an der Spitze des Lokals.

Auf Mallorca sind auch zahlreiche andere Chiringuitos vom Abriss bedroht. Dazu gehören auch einige, die sich an der beliebten Playa de Muro im Sand befinden. Die Lokale werden im Sommer auch von Urlaubern sehr geschätzt, weil man es vom Sand bekanntlich nicht sehr weit dorthin hat. Einige dieser Restaurants verfügen auch über dringend benötigte Toiletten.