Mit knapp 1000 programmierten Kontrollen will die Landesregierung sicherstellen, dass Arbeitnehmer nicht um ihre Rechte gebracht werden. | M. À. Cañellas

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Die Tage der gegenwärtigen Landesregierung mögen gezählt sein, das hindert sie aber nicht daran, eine groß angelegte Kontrollaktion gegen Missstände am Arbeitsplatz bekanntzugeben. So geschehen am Freitag, als der scheidende Minister für Tourismus und Arbeit, Iago Negueruela, vor die Presse trat und die zeitweise Anstellung von 24 zusätzlichen Inspekteuren kundtat. Diese sollen den 60 bereits vorhandenen im Juli und August beistehen, das ausgegebene Ziel von insgesamt 960 Firmenkontrollen zu erreichen. "Wir sind zwar eine Regierung, die Abschied nimmt", so Negueruela, "aber das ändert nichts daran, dass gewisse Maßnahmen eingeleitet sind".

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In diesem Jahr wollen sich die Kontrolleure insbesondere auf die Einhaltung von geregelten und vertraglich festgelegten Arbeitszeiten und einer gesetzeskonformen Entlohnung konzentrieren. Weiter soll bei den Stichproben überprüft werden, ob die gesetzlichen Voraussetzungen für Saisonverträge (fijos discontinuos) gegeben sind, oder ob Sozialversicherungsbetrug begangen wird. Im Auge, so Negueruela, würden die Kontrolleure auch die Einhaltung von gesetzlich vorgeschriebenen Erholungszeiten haben. 14 der 24 zusätzlichen Inspekteure sollen auf Mallorca eingesetzt werden, jeweils vier auf Menorca und Ibiza sowie zwei auf Formentera.

Der Generalsekretär der Gewerkschaft UGT auf den Balearen, Lorenzo Navarro, fand für den Aktionsplan der Regierung lobende Worte. Zwar hätten sich die Arbeitsbedingungen dank verschiedener Gesetzesänderungen in den zurückliegenden Jahren merklich verbessert. Kontrollen am Arbeitsplatz seien aber schon deshalb notwendig, weil Arbeitnehmer unter dem Vorwand fehlenden Personals "ihre Angestellten mit einem exzessiven Arbeitsvolumen belasten".