Idyllisch und beschaulich: Port de Sóller im Nordwesten Mallorcas ist ein beliebter Urlaubsort. | Archiv

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Er ist wohl einer der schönsten und beliebtesten Häfen Mallorcas: das beschauliche Port de Sóller im Nordwesten der Insel. Abertausende Urlauber aus der ganzen Welt strömen jedes Jahr, vor allem in den Sommermonaten, in das hübsche Dorf. Doch glaubt man den Schilderungen einiger MM-Leser, ist es dort in diesen Tagen alles, nur nicht beschaulich. Denn eine MM-Leserin, die ihren Namen nicht in den Medien lesen möchte, berichtet, es käme fast täglich zum Verkehrschaos. Vor allem entlang der beliebten Promenade in Port de Sóller, der Calle de la Marina.

Falschfahrer sorgen an der Promenade in Port de Sóller für Probleme. Foto: privat

An dieser Stelle dürfen Fahrzeug in der Regel nicht durchfahren. Dennoch drängeln sich scheinbar täglich hunderte Autos von Urlaubern und Einheimischen durch die Straße, entlang der auch noch viele Restaurant- und Barterrassen aufgebaut sind. Dort fährt auch der Sóller-Zug vorbei, also kann es stellenweise sehr eng werden. Ein weiterer MM-Leser berichtet: "Das Problem ist nicht nur, dass die Autos hier vorbeifahren, sondern dass sie auch viel zu schnell unterwegs sind." Viele Autofahrer würden nicht auf Fußgänger achten, vor allem wenn es um nicht ortskundige Menschen handelt.

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Was ist an diesen Schilderungen dran? MM hat sich bei der Policia Local in Sóller erkundigt, die für den Verkehr in Sóller sowie Port de Sóller zuständig ist. Laut Polizeichef Juan Vivas ist das Problem bekannt: "Vor allem in den Sommermonaten sind in den beiden Orten einfach zu viele Autos unterwegs, insbesondere Mietwagen", erklärt er. Die Durchfahrt entlang der Promenade sei an dem beliebten Hafenort verboten, es gibt aber Ausnahmen: "Nur der Lieferverkehr darf durch und der hat eine besondere Genehmigung." Seine Kollegen ermahnen Autofahrer immer wieder. "Entweder sprechen wir eine mündliche Verwarnung aus und erteilen einen Strafzettel", sagt der Polizeichef.

Eine "Multa", also das Bußgeld, liegt für dieses Vergehen bei 80 Euro. Allerdings relativiert er die Schilderungen der MM-Leser ein wenig: "Wir haben in Port de Sóller nicht jeden Tag rund um die Uhr Verkehrschaos. Aber punktuell kann es schon sehr eng werden." Die Fotos seien Momentaufnahmen, entsprächen aber durchaus der Realität. Auch nicht ortskundige Urlauber, die sich auf ihre Navis verlassen und sich so verfahren, erleben die Beamten häufiger, berichtet er: "In Sóller kommt das oft vor. Die Mietwagen landen dann in Sackgassen, können nicht wenden oder parken falsch. Google Maps funktioniert hier einfach nicht gut."

Er empfiehlt den Autofahrern, nicht nur auf das Navi zu schauen, sondern auch "Schilder zu lesen". So könne sich die eine oder andere Irrfahrt sicher vermeiden lassen. Dieses Phänomen kann man auf Mallorca immer wieder beobachten. Im vergangenen November fuhr ein Mietwagen in Palma sogar bis vor die Kathedrale, was ebenfalls verboten ist. Medial sorgte die Aktion für viel Aufregung. Zahllose Mietwagenfahrer werden wegen einer fehlerhaften Google-Maps-Funktion in Palma de Mallorca in Straßen gelockt, die sie eigentlich gar nicht nutzen dürfen. Dabei handelt es sich nach Informationen der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" um sogenannte "Acire"-Zonen. Diese finden sich unter anderem an der Kathedrale und in diversen Gassen des historischen Zentrums. Wer erwischt wird, dem droht ein Bußgeld in Höhe von 90 Euro.