Die Fluggesellschaften reiben sich die Hände. Auf die unerwartet hohe Nachfrage nach Flügen reagieren sie Experten zufolge mit saftigen Tariferhöhungen. | R. L.

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Wen zuletzt das ungute Gefühl beschlich, Flüge von Mallorca auf das spanische Festland und nach Mittel- und Nordeuropa seien deutlich teurer als noch vor einem Jahr, erhielt jetzt Bestätigung vom balearischen Reisebüroverband Aviba. Für das Ticket aus und nach Deutschland oder in die Schweiz müsse der Urlauber "im Schnitt rund 30 Prozent mehr bezahlen als vor einem Jahr", sagte dessen Vorsitzender Pedro Fiol am Montag gegenüber der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora".

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Das Hin- und Rückflugticket nach Deutschland kosten derzeit durchschnittlich um die 250 Euro, für Flüge nach Großbritannien würden die Airlines gar bis zu 600 Euro berechnen. Gleiches gelte für Verbindungen zwischen Mallorca und dem spanischen Festland, deren Preissprünge Fiol als "skandalös" bezeichnete. "Diese verteuerten sich um 20 bis 35 Prozent." Richtig tief in die Tasche greifen müssten Inselresidenten, die ihre Familien in Lateinamerika besuchten möchten: Mit Flugpreisen zwischen 1.500 und 2.400 Euro kosteten diese schätzungsweise das Doppelte als noch vor zwölf Monaten.

Mit den durchaus gestiegenen Treibstoffpreisen, so Fiol, ließen sich diese enormen Tarifsprünge nicht erklären. Vielmehr gingen diese auf das marktwirtschaftliche Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage zurück. "Die Fluggesellschaften hatten mit einer solch hohen Nachfrage nicht gerechnet und hoben in diesem Zuge die Tarife schrittweise an." In anderen Worten: "Sie nutzen die weit verbreitete Lust aufs Fliegen aus, um die Preise weiter in die Höhe zu treiben." Und ein Ende dieser Entwicklung sei nicht in Sicht. Flüge von Mallorca nach Madrid seien quasi bis Jahresende ausgebucht, nicht zuletzt aufgrund vieler Latinos, die aus der Hauptstadt weiter über den Atlantik reisten. In der Branche spreche man bei diesen Flügen von "Ethno-Reisen".