Aus Palma de Mallorca waren fünf Pakete voller Marihuana an den Deutschen geschickt worden. (Symbolbild) | RainerSturm / pixelio.de

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Ein Fall von mutmaßlichem Drogenhandel zwischen Mallorca und Deutschland hat jetzt die Behörden in der Nähe von Stuttgart beschäftigt. Am Montag, 16. Oktober, hat sich ein 29-jähriger aus Winnenden vor Gericht verantworten müssen. Das Amtsgericht Waiblingen verhandelte den Fall, wie der Zeitungsverlag Waiblingen online berichtet. Dabei ging es um fünf Drogen-Pakete, die von Mallorca aus an den Winnender adressiert worden waren. Michael Kirbach, Direktor des Amtsgerichts Waiblingen bestätigte auf MM-Anfrage: "5 Drogenpakete mit insgesamt 1.150 Gramm Marihuana guter Qualität" waren aus Palma de Mallorca, Ciudad Jardin, Can Pastilla und Badia Blava, aufgegeben worden.

Der Anklage zufolge soll der 29-Jährige Drogendealer gewesen sein. Vor Gericht erklärte er aber, dass er mit diesem Fall nichts zu tun habe. Stattdessen sagte er aus, für einen Bekannten "für dessen Drogenbestellungen seine Anschrift in Winnenden als Lieferadresse" zur Verfügung gestellt zu haben, so der Sprecher des Gerichts. Bei einer Hausdurchsuchung im Sommer 2021 fanden die Ermittler tatsächlich nichts, was auf Drogenhandel schließen lassen könnte, schreibt der Zeitungsverlag Waiblingen: "weder Drogen noch Zubehör wie Waagen oder Verpackungsmaterial" habe man in der Wohnung gefunden. Der Winnender war auch nicht vorbestraft gewesen.

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"Die Finanzermittlungen im November 2021 ergaben jedoch zwei Auffälligkeiten: So hatte offenbar der Mann, einige Zeit, bevor die Pakete abgefangen wurden, zunächst 1100 Euro auf ein spanisches Konto überwiesen. Es gehörte zu einer vermeintlichen Pflanzendüngerfirma in Palma de Mallorca. Im selben Zeitraum waren 1200 Euro in bar auf sein Konto eingezahlt worden. Waren die 100 Euro Differenz womöglich die Gewinnbeteiligung an einem Drogengeschäft?", berichtet der Zeitungsverlag Waiblingen. Doch der Angeklagte wehrte sich: Er habe das Geld von einem Bekannten erhalten und auf sein Konto eingezahlt. Und weiter: "Er hat mein Handy genommen und die Überweisung selbst durchgeführt."

Während der Verhandlung soll sich der Angeklagte immer wieder verzettelt haben: "Mal will er von den Paketen gewusst haben, die zu ihm bestellt worden waren, aber nicht um deren Inhalt, mal gibt er an, ihm sei nicht einmal die Sendung selbst bekannt gewesen", beschreibt es die Tageszeitung. Schlussendlich geht das Verfahren für den 29-jährigen Winnender glimpflich zu Ende: Er bekommt sechs Monate Freiheitsstrafe auf Bewährung, muss 600 Euro an einen Verein zahlen und die Kosten des Verfahrens zahlen. Der Vorwurf ist in Beihilfe zum Handeltreiben mit Betäubungsmitteln abgeändert worden. Das Urteil ist rechtskräftig.