Rund 200 Handling-Angestellte protestierten am Montag (23.10.) in Palma gegen die jüngste Konzessionsvergabe durch die Flughafenbetreibergesellschaft Aena | Pere Bota

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Rund 200 Beschäftigte der Bodenabfertigung an Palmas Airport haben am Montag gegen die kürzlich bekannt gewordene Konzessionsvergabe für den Handling-Service protestiert. Grund: Die Angestellten fürchten, dass die seit 2022 bestehende Tarifverträge von den neuen Konzessionären in Zukunft nicht eingehalten werden. Bis zur Schließung dieser zäh verhandelten Tarifabkommen war es in Palma und anderen von der selben Flughafenbetreibergesellschaft Aena verwalteten Airports immer wieder zu tagelangen Streiks der Handling-Beschäftigten gekommen, die zu Flugausfällen und Verspätungen führten.

Die neuen Konzessionäre des Flughafens Palma sind die Unternehmen Avia Partner und Swissport, die Iberia und Acciona ablösen, welche gegen die Ausschreibung Einspruch erhoben haben. Das zum mallorquinischen Reisekonzern gehörende Handling-Unternehmen Groundforce, das bis dato ebenfalls die Bodenabfertigung für mehrere Airlines übernommen hat, darf weiter als solches in Palma aktiv bleiben. Alle drei von Aena bestätigte Konzessionsunternehmen werden voraussichtlich noch vor der nächsten Sommersaison den Betrieb aufnehmen.

Die rund tausend Beschäftigten der Abfertigungsdienste auf den Flughäfen der Balearen müssen von den neuen Anbietern zwar übernommen werden, dennoch wächst unter ihnen die Angst, dass sich ihre Arbeitsbedingungen möglicherweise verschlechtern könnten. Im Fall von Iberia wurden in den letzten Jahren bereits 22 Vereinbarungen zwischen dem Unternehmen und den Arbeitnehmern unterzeichnet, im Fall von Acciona waren es fünf, so Susana Carballido, Leiterin der Gewerkschaft der Flughafenangestellten CC.OO Baleares.

Für Carballido „hat die Konzessionsausschreibung von Aena nur den wirtschaftlichen Aspekt in den Vordergrund gestellt. Wir befürworten zwar das gegenwärtige Ausschreibungsverfahren, weil es die Arbeitsplätze sichert, aber wir fordern auch, dass die bis dato bestehenden Bedingungen erfüllt werden, und Swisssport zum Beispiel erfüllt sie in Barcelona nicht".

Für Berta Rubio, Leiterin der Gewerkschaft UGT Baleares, "hat die jüngste Konzessionsvergabe den Handling-Betrieb auf den Balearen vollkommen verunsichert, da es sich bei den neuen Betreibern nicht um spanische Unternehmen, sondern um internationale Investmentfonds handelt, die die Arbeitsbedingungen der Arbeitnehmer nicht garantieren". Sollten die bestehenden Tarifverträge für die Angestellten der Bodenabfertigung nicht eingehalten werden, schließen die Gewerkschaften zukünftige Streiks nicht aus. Zudem erwägen sie, die Angelegenheit vor den europäischen Gerichtshof zu bringen.