Arbeitsplatz der Fluglotsen auf Mallorca: Der Tower des Flughafens Son Sant Joan. | R.L.

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In einem arbeitsrechtlichen Prozess hat der Tribunal de Justicia in Madrid eine Sanktion der spanischen Flugsicherung gegen einen ihrer Mitarbeiter bestätigt. Der Fluglotse war seinerzeit für 90 Tage beurlaubt worden, die Gehaltszahlungen wurden über diesen Zeitraum ausgesetzt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Mitarbeiter im September 2021 über einen Zeitraum von sechs Minuten Akten eingesehen hatte. Damit sei der Fluglotse seiner "ihm zugewiesenen primären Aufgabe nicht nachgekommen", urteilte das Gericht, so die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora". Ein Flugzeug, das sich während dieser sechs Minuten dem Flughafen Mallorca näherte, musste im letzten Moment den Landeversuch abbrechen.

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Das Gericht warf dem Enaire-Mitarbeiter vor, das Einsehen von Unterlagen über seine eigentlichen Aufgaben gestellt zu haben. Aus den Prozessunterlagen ging weiter hervor, dass infolge dieser Ablenkung der Fluglotse nicht über Funk zu erreichen war und das Radargerät nicht im Blick behielt. Der Mitarbeiter habe damit "die Sicherheit des Flugzeugs gefährdet", so das Gericht. Damit sei die vom Arbeitgeber verhängte Sanktion gerechtfertigt. Den Einwand der Verteidigung, neben dem Tower hätten zu diesem Zeitpunkt lärmproduzierende Bauarbeiten stattgefunden, ließ das Gericht nicht gelten.