Den Hoteliers an der Playa de Palma bereitet die ihrer Meinung nach zunehmende prekäre Sicherheitslage Sorgen. | Ultima Hora

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Die an der Playa de Palma auf Mallorca ansässigen Hotels haben am Freitag eine allgemein positive Bilanz der zurückliegenden Sommersaison gezogen. Sowohl bei der Zahl der Urlauber als bei deren Ausgaben seien Rekorde vermeldet worden, sagte der Präsident des örtlichen Hotelverbands, Pedro Marín, gegenüber der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora". In den Monaten Mai bis Oktober seien 87 Prozent aller verfügbaren Hotelbetten durchgehend belegt gewesen. Dieser Wert stelle selbst die hervorragenden Bilanzen aus den Jahren 2022 und 2019 in den Schatten, sagte Marín.

Der Preis für einen weiteren Rekordsommer war nach Darstellung des Verbandsvorsitzenden allerdings hoch. Im zurückliegenden Sommer will Marín im Einzugsgebiet von Ballermann und Schinkenstraße einen Anstieg an kriminellen Handlungen registriert haben. Gleiches gelte für Gäste, die durch "unzivilisiertes Verhalten" aufgefallen seien. In diesem Zusammenhang warf er den Kontrollbehörden vor, "das Gesetz gegen Exzesstourismus falsch interpretiert" zu haben. Anstatt gegen die Problemgäste vorzugehen, habe man "den Hotels das Leben schwergemacht", sagte Marín.

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Er und seine Kollegen hätten hingegen bei grobem Fehlverhalten ihrer Gäste hart durchgegriffen. Das habe zur Folge gehabt, so Marín weiter, dass sie insgesamt 185 Urlauber der Anlagen verwiesen hätten. "Wir können uns noch so viele Gesetze ausdenken, wenn wir sie nicht durchsetzen, macht das alles keinen Sinn." Weil fast 80 Prozent dieser verhaltensauffälligen Urlauber über einen Reiseveranstalter anreisten, sieht der Manager auch Letztere in der Pflicht. Als natürliche Filter empfiehlt Marín diesen, die Preise und durchschnittliche Aufenthaltsdauer anzuheben. Denn als Problemgast sieht er zumeist jene Gäste, die in die Kategorie low cost fallen.

Für die Saison 2024 bieten die Hoteliers an der Playa de Palma den Behörden an, jene Polizisten bei sich aufzunehmen, die im Sommer auf die Insel abbestellt werden. Im Verband habe man sich bereits darauf verständigt, Platz für zehn Beamte zu schaffen, sagte Marín. Allerdings sei das Angebot "Ultima Hora" zufolge an eine Bedingung geknüpft: Die Saison-Polizisten müssten an der Playa de Palma eingesetzt werden, konkret im Bereich zwischen Ballermann vier und sechs. Nur mit einer verstärkten Polizeipräsenz "gleich zu Beginn der Saison" ist nach Meinung der Hoteliers das Sicherheitsproblem in den Griff zu bekommen. "Wir verzichten gerne auf ein paar Polizisten im Oktober", so Marín, "wenn wir sie im Gegenzug bereits im April bekommen".

Mit Blick auf den anstehenden Winter sagte der Verbandsvorsitzende, dass letztlich 15 Prozent der insgesamt 114 Übernachtungsherbergen an der Playa de Palma geöffnet blieben. Die Nebensaison fällt nach Prognosen von Marín in diesem Jahr kurz aus. Dank einer frühen Osterwoche, die 2024 in die letzte Märzwoche fällt, erwarte er, dass im "April bereits wieder fast 100 Prozent aller Anlagen für Gäste geöffnet sind".