In Palma durchsuchten zahlreiche Beamte der Nationalpolizei am Dienstag Nachtklubs und Wohnungen. Im Visier: Eine Organisation, die mutmaßlich Menschenhandel und Zwangsprostitution betreibt. | Youtube Última Hora

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Mit einer halben Hundertschaft ist die Nationalpolizei im Morgengrauen des Dienstags in zahlreichen Nachtklubs und Wohnungen auf Mallorca angerückt. Im Rahmen der Razzien, mit der die Behörden nach eigenen Angaben gegen mutmaßliche sexuelle Ausbeutung und Menschenhandel vorgingen, seien mehrere Personen festgenommen worden. Einer Meldung der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" zufolge handelt es sich sowohl bei Tätern als auch bei Opfern um Personen aus China. Konkrete Aussagen der Behörden lägen bislang nicht vor, weil der zuständige Richter eine in Spanien übliche Informationssperre verhängte.

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Die Mehrheit der in chinesischer Hand befindlichen Nachtklubs liegen dem Medienbericht zufolge in den beiden Palmesaner Stadtvierteln Pere Garau und Es Molinar. Unter den durchsuchten Wohnungen soll zudem der Wohnsitz des Kopfes der Organisation sein. Aufgrund der Komplexität der Ermittlungen sollen Spezialkräfte der Nationalpolizei aus Madrid angereist sein. Die Frauen, so will "Ultima Hora" erfahren haben, sollen unter falschen Versprechungen in China angeworben worden sein. Auf Mallorca angekommen sollen sie dann zur Prostitution unter menschenunwürdigen Bedingungen gezwungen worden sein.

Die sexuellen Dienstleistungen der Frauen bot die Organisation offenbar auf einschlägigen Internetseiten an. Nicht zuletzt aufgrund der niedrigen Tarife, so der Medienbericht, sollen die Klubs einen starken Zulauf männlicher Kunden gehabt haben. Am Dienstagnachmittag dauerten die Ermittlungen an, weitere Festnahmen schlossen die Behörden zu diesem Zeitpunkt nicht aus.