Die spanische Polizei konnte die Hauptakteure des britischen Betrügernetzwerkes fassen. | A. Sepúlveda

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Eine Britin und ihre vermeintlichen Komplizen werden beschuldigt, mit der sogenannten "Durchfall-Masche" Touristen getäuscht und hintergangen sowie spanischen Hotels einen Schaden in Millionenhöhe zugefügt zu haben. Der mallorquinische Hotelverband FEHM sowie die Unternehmen AMLA und Mac Hoteles treten deshalb in dem Fall als Nebenkläger auf. Sie werfen den Angeklagten vor, mit ihrer kriminellen Vereinigung Betrug im ganz großen Stil begangen zu haben und fordern Gefängnisstrafen.

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Hintergrund: Die Beschuldigten sollen zwischen 2014 un 2017 mithilfe ihres Unternehmens Elite Project Managers vor allem in Calvià und Alcúdia britische Urlauber hinters Licht geführt haben. Die Betrugsmasche funktionierte folgendermaßen: Urlauber wurden von den mutmaßlichen Straftätern gezielt mit dem falschen Versprechen eines "Gratisurlaubs" gelockt. Ihnen wurde ein Ferienhaufenthalt im Wert von mehreren Tausend Euro versprochen, wobei sie lediglich das Durchfallmedikament kaufen sollten. Diese Quittung reichte das Unternehmen anschließend bei den Reiseveranstaltern mit der Bahauptung ein, die Urlauber hätten sich bei ihrem Aufenthalt auf Mallorca beim Essen in den Hotels vergiftet.

Kanzleien in Großbritannien setzten dann Regresszahlungen gegen die spanischen Unternehmen durch. Dabei behauptet die Firma Mac Hotels, 800 dieser Forderungen gezahlt zu haben, die sich auf insgesamt eine halbe Million Euro summierten. Das andere Unternehmen, AMLA Explotaciones, gab an, durch diese Masche fälschlicherweise 5,5 Millionen Euro überwiesen zu haben. Der Verband FEHM hingegen rechnete vor, dass sich der ihm zugefügte Schaden auf 1,2 Millionen Euro belief.