Tomeu Pericàs in seinem Friseursalon. | Pere Bota

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Die Moden wechseln von Jahr zu Jahr, und auch auf Mallorca wird das Leben hektischer und unbeständiger. Doch der mallorquinische Friseur Tomeu Pericàs, der in Palmas historischem Zentrum einen kleinen Salon betreibt, widersetzt sich diesem Wandel der Zeiten. Der Salon des 60-jährigen Haarkünstlers gleicht einem kleinen Museum. Denn überall, wo man hinschaut, findet man ein Gemälde oder einen Gegenstand vor, der von längst vergessenen Epochen erzählt. So sieht man hier etwa eine alte Ladenkasse aus dem Jahr 1901, für die ihm schon einmal 6000 Euro geboten wurden, eine original amerikanische Jukebox aus den 60er Jahren oder ein antikes Grammophon.

"Im November 2023 habe ich das 30-jährige Jubiläum meines Geschäfts gefeiert", sagte Pericàs den Journalistenkollegen der spanischsprachigen MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora". Vor allem die ersten Jahre seien für den Friseur hart gewesen, fügte er dem hinzu. Damit sein Salon die Gründungsphase übersteht, musste er seine ganzen Ersparnisse in sein Geschäft investieren und sogar seine Wohnung verkaufen. Zudem habe es früher in der Gegend Überfälle gegeben.

Die Haarkunst liegt in den Genen der Familie: Denn bereits Tomeu Pericàs' Vater war ebenfalls Friseur (r.).
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Damit der Erfolg in seinem Traumberuf von Bestand war, musste der Friseur einen hohen Preis zahlen, wie er erzählte. "Ich habe 28 Jahre lang keinen Urlaub genommen. Ich habe von Montag bis Samstag gearbeitet, und an meinem vergangenen runden Geburtstag habe ich mir endlich einen freien Tag gegönnt."

Des Weiteren sagte Pericàs: "Heute ist die Situation viel besser im Vergleich zu damals, da es nicht mehr so gefährlich ist. Zudem war der Platz vor dem Geschäft früher voller Leute, heute hingegen ist es hier fast immer." Auch zu den aus der Ferne, neuen hinzugezogenen Residenten hat der Haarkünstler eine Meinung: "Manche Leute beschweren sich über die Ausländer, aber in Wirklichkeit haben sie viele Häuser renoviert, die sonst in Trümmern liegen und von Hausbesetzern bewohnt werden würden."