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Die ehemalige Präsidentin des Inselrates von Mallorca, Maria Antònia Munar, hat eingeräumt, Schwarzgeld angenommen zu haben. Das wurde am Montag zum Auftakt eines Gerichtsprozesses in Palma bekannt, bei dem es um das Grundstück von Can Domenge geht, das seinerzeit vom Inselrat veräußert wurde. 

Wie die spanischen Tageszeitung "Ultima Hora" unter Berufung auf Nachrichtenagenturen online berichtet, hatte Munar der Staatsanwaltschaft am Sonntag ein Schreiben zukommen lassen, in dem sie die ihr vorgeworfenen Anklagepunkte eingesteht. Bei dem Immobilien-Deal hatte sie sich, so die Vorwürfe, illegal 150.000 Euro auszahlen lassen.

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Munar forderte nach ihrem Geständnis mildernde Umstände für sich. Sie habe unter anderem den Betrag bereits rückerstattet. Die Staatsanwaltschaft sieht indes keinerlei Anlass, vom Strafmaß abzurücken. Sie fordert für Munar vier Jahre Gefängnis sowie eine Zahlung von sieben Millionen Euro. Der Inselrat sei durch die illegalen Machenschaften rund um Can Domenge um insgesamt 15 Millionen Euro geschädigt worden.

Auf einen weiteren Korruptionsprozess aus seiner politischen Vergangenheit muss sich auch der ehemalige balearische Ministerpräsident Jaume Matas einstellen. Die Anklageschrift wegen der unzulässigen Vergabe der Bauarbeiten für die Radsporthalle Palma Arena sei so gut wie fertig, berichtete Ultima Hora in der Montagsausgabe. Die Staatsanwalt fordert zwei Jahre Gefängnis für Matas sowie die Rückerstattung von 130.000 Euro.