Viele Angehörige hinterließen rote Nelken auf der Gedenktafel mit den Namen der Bürgerkriegsopfer. | Pilar Pellicer

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Am 80. Jahrestag der Hinrichtung des Bürgermeisters von Palma und drei weiterer Politiker aus Mallorca gedachten rund 200 Angehörige und Repräsentanten am Sonntag in Palma den Bürgerkriegsopfern. Der Alkalde Emili Darder, sein Amtskollege aus Inca, Antoni Mateu sowie die sozialistischen Politiker Alexandre Jaume und Antoni Maria Ques waren während des Spanischen Bürgerkriegs am 24. Februar 1937 an der Außenmauer des Friedhofs von Palma erschossen worden, nachdem ein Militärgericht sie nach einem juristisch höchst fragwürdigen Verfahren zum Tode verurteilt hatte.

Der Enkel Emili Darders erinnerte daran, wie seine Mutter im Alter von 14 Jahren einen Abschiedsbrief von ihrem Vater erhalten hatte. "Ich möchte, dass Du immer erhobenen Hauptes gehst. Ich habe mich stets für das Allgemeinwohl eingesetzt."

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Palmas amtierender Bürgermeister José Hila und der Alkalde von Inca, Virgilio Moreno, legten an der ehemaligen Hinrichtungsstätte am Friedhof von Palma gemeinsam einen Blumenkranz nieder. Zahlreiche weitere Vertreter der Balearen-Regierung wie Kulturministerin Ruth Mateu und Arbeitsminister Iago Negueruela waren erschienen. Viele Angehörige hinterließen rote Nelken auf der Gedenktafel mit den Namen der Bürgerkriegsopfer.

Die Präsidentin des Erinnerungsvereins Memòria de Mallorca, Maria Antònia Oliver, appellierte an die Balearen-Regierung, in Madrid Schritte einzuleiten, um die damals gefällten Urteile der Militärgerichtsbarkeit für ungültig erklären zu lassen. Die damaligen Richter hatten in dem Prozess mit Schaucharakter das prominente Politiker-Quartett  wegen "Rebellion" und "Landesverrats" verurteilt.