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Bei der Wahl in Katalonien haben die Separatismus-Befürworter das Rennen gemacht. Ihre gebündelten Kräfte liegen zwar mit 47,5 Prozent unter der 50-Prozent-Marke, allerdings reicht es für eine Sitze-Mehrheit im Parlament. "Die katalanische Republik hat die Monarchie besiegt", sagte in seinem Exil in Brüssel der katalanische Ex-Ministerpräsident Carles Puigdemont um Mitternacht.

Die bürgerlichen Ciudadanos, die für den Verbleib bei Spanien sind, wurden gleichwohl nach Stimmenzugewinnen stärkste Kraft. Sie erhielten mehr als eine 1,1 Millionen Stimmen der rund 5,5 Millionen Wahlberechtigten. Gleichwohl reicht das Ergebnis nicht, um eine Regierung bilden zu können.

Die Wahlbeteiligung war mit fast 82 Prozent so hoch wie noch nie in der Geschichte der nordostspanischen Festlandsregion.

Sprecher der Partei JxCat skandierten "Freiheit, Freiheit" und "Puigdemont president". Der im belgischen Exil befindliche Ex-Ministerpräsidenten Carles Puigdemont habe mit seiner Partei 34 Sitze erlangen können, die PP, also die Partei des konservativen spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy, hingegen lediglich 4 Mandate. (Gegen Ende der Auszählungen waren es sogar nur 3 Mandate).

Ein politischer Kommentator sagte im spanischen Fernsehsender Antena 3, die Wahlergebnis offenbare sich als soziologische Studie und zeige einmal mehr die tiefe Spaltung der Gesellschaft in Katalonien.

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Der Parteichef der katalanischen Sozialisten Miquel Iceta sagte, die Zukunft Kataloniens liege weder in der Unabhängigkeit der Region noch in der Unbeweglichkeit des spanischen Zentralregierung.

Das Regionalparlament zählt 135 Abgeordnete. Die absolute Mehrheit liegt bei 68 Mandaten.

Im Lager der Separatisten erlangten JxCat mit dem im belgischen Exil befindlichen Ex-Ministerpräsidenten Puigdemont voraussichtlich 34 Sitzen, die ERC des derzeit inhaftierten Ex-Vizepräsidenten Oriol Junqueras kam auf 32 Sitze, und die linksradikale CUP landete bei 4 Sitzen.

Im Lager der Gegner einer Abspaltung bilden die liberalen Ciudadanos mit 37 Sitzen die größte Fraktion im Regionalparlament, die Sozialisten (PSC) kamen auf 17 Sitze, die Partei CeC von Barcelonas Oberbürgermeisterin Ada Colau auf 8 Sitze. Die konservative PP landete abgeschlagen bei 3 Sitzen.

Der Wahl verlief nach Angaben des Sprechers des katalanischen Regionalregierung friedlich und ohne besondere Vorkommnisse.

(aktualisiert Freitag, 00.05 Uhr)