Wer auf den Balearen – wie auf diesem Archivfoto aus Ibiza – Urlaub macht, muss vom 1. Juli an Übernachtungssteuer zahlen. | Archiv Utima Hora

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Eine Woche vor Inkrafttreten der balearischen Übernachtungssteuer am 1. Juli hat das Kabinett der Regionalregierung am Donnerstag die entsprechenden Ausführungsbestimmungen abgesegnet. Das war der letzte Verwaltungsschritt, um die Abgabe von kommenden Monat an von den Urlaubern kassieren zu können. Gleichzeitig kündigte die Regierung Infokampagnen in den Herkunftsländern der Urlauber sowie auf den Balearen selbst an. In den Hotels sollen zudem mehrsprachige Faltblätter ausgelegt werden. 

Die sogenannte Steuer für nachhaltigen Tourismus verpflichtet die Gäste in Übernachtungsbetrieben zum Bezahlen von bis zu zwei Euro pro Nacht und Person (ab 16 Jahren). Die Übernachtungssteuer soll den Balearen jährlich 60 bis 70 Millionen Euro in die Kassen spülen. Das Geld soll für den Umweltschutz sowie für die Verbesserungen der touristischen Infrastrukturen zum Einsatz kommen, berichtete die spanische Tageseitung Ultima Hora online unter Berufung auf Nachrichtenagenturen.

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Die jetzt nach Ende ihrer öffentlichen Auslegung abgesegneten Ausführungsbestimmungen stellen unter anderem klar, wie die Kommission zusammengesetzt sein muss, die die Vorschläge für die zu finanzierenden Maßnahmen bewertet. In diesem Jahr soll die Kommission erstmals im September zusammentreten. Sie besteht aus Angehörigen von Regierungsbehörden und gesellschaftlichen Interessengruppen. Eingehende Vorschläge sollen bis Jahresende beraten und ausgewählt werden.

Der balearische Vize-Ministerpräsident und Tourismusminister Biel Barceló sagte, Steuern dieser Art gebe es mittlerweile in vielen Städten und Regionen in Europa. Sie seien vollkommen normal und werden anstandslos bezahlt. Dass sich Urlauber auf den Balearen weigern könnten, bei der Ankunft im Hotel die Abgabe zu bezahlen, bewertete Barceló als "anekdotische" Begebenheit. "Das ist so, wie wenn Du Dein Auto zur Werkstatt bringst und dann die Mehrwertsteuer nicht bezahlen willst", antwortete Barceló auf entsprechende Fragen von Medienvertretern.