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Ein Foto von den Bauarbeiten am bekannten Hotel Formentor im Norden Mallorcas sorgt für Aufregung. Es zeigt, dass von Teile des historischen Bauwerks nurmehr die Außenmauern übrig sind. Das Gebäude wurde komplett entkernt.

Bürgermeister Tomeu Cifre solle die Bauaufsicht dorthin schicken, fordert die Opposition im Gemeinderat von Pollença, zu dessen Gemarkung das Gebiet Formentor gehört. Cifre hielt am Donnerstag dagegen. Er gehe davon aus, dass "die Arbeiten a priori mit der Genehmigung übereinstimmen, die den vollständigen Austausch des Daches und der Stockwerke vorsieht". Er erklärte auch, das Gebäude weise Schäden an der Bausubstanz auf. Das Rathaus hatte die Genehmigung für die vollständige Sanierung im Juni erteilt, die Genehmigung für eine Erweiterung des Hotelkomplexes stehe noch aus.

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Der Bürgermeister erklärte zudem, der Denkmalschutz habe im September den besonderen Schutzstatus für das Hotel und seiner Innenräume gefordert. Da war die Entkernung aber bereits angelaufen. "Es ist unverständlich, dass man vorher nichts gesagt und erst um Schutz bittet, wenn nichts mehr drin ist", sagte Cifre.

Das gesamte Anwesen ist durch Bauzäune abgeschirmt. Die Bauherren versuchen nun herauzufinden, wer die betreffenden Aufnahmen gemacht hat. Die Bauarbeiten ruhen seit einem Monat. Ein Grund sind Lieferschwierigkeiten des Baumaterials. Infolge des Einsturzes der Straße von Lluc hat der Inselrat von Mallorca das Höchstgewicht der Fahrzeuge, welche die Strecke nach Formentor befahren dürfen, von 26 auf 19 Tonnen reduziert. Die neuen Eigentümer prüfen nun die Möglichkeit, das Material auf dem Seeweg zu transportieren.

Vor einem Jahr wechselte das berühmteste Hotel Mallorcas den Besitzer. Käufer war ein in Andorra ansässiger Investment-Fonds namens Emin Capital. Der Preis betrug 165 Millionen Euro. Das in den 1920er-Jahren gebaute Luxushotel hatte 127 Zimmer. Prominente wie Grace Kelly, Peter Ustinov, Errol Flynn, Bundeskanzler Helmut Schmidt und Helmut Kohl waren dort zu Gast gewesen.