Teilnehmer eines „Porsche Cup”-Turniers auf dem Golfplatz Alcanda im Nordosten Mallorcas. | porsche.com

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Billig-Flüge, All-inclusive-Herbergen, Lowcost-Mietwagen: Die Zeit, in der Mallorca vor allem Schnäppchen-Urlauber unter die Palmen lockte, scheint sich ihrem Ende entgegen zu neigen. So boomt seit Ausbruch der Corona-Pandemie vielmehr die Nachfrage nach Luxus-Ferien auf der Insel, eine Tendenz, die auch die Angst vor einer Eskalation des Kriegsgeschehens in Osteuropa nicht zu stoppen vermag. Im Gegenteil.

„Mallorca hat sich in den vergangenen zwei Jahren zur Top-Destination für Premium-Urlauber auf nationaler und internationaler Ebene entwickelt”, sagt Andreu Serra, Leiter des Tourismusdezernats im Inselrat. Doch was genau sind eigentlich Premium-Urlauber? „Es handelt sich bei ihnen um verheiratete Personen im Alter zwischen 40 und 55 Jahren mit einem durchschnittlichen Einkommen von mehr als 200.000 Euro pro Jahr”, definiert Jesús Cuartero das Profil seiner Kundschaft. Der Spanier ist Präsident von „Mallorca Essentially”, einem privaten Unternehmerverband, der sich seit 2013 um die Vermarktung von Luxus-Urlaubsangeboten im Ausland bemüht. Neben Golfplätzen gehören der Initiative unter anderem Fünf-Sterne-Hotels, Feinschmeckerrestaurants sowie weitere Anbieter exklusiver Serviceleistungen auf der Insel an.

Nach Angaben von „Mallorca Essentially” generieren Premium-Urlauber mittlerweile rund eine Milliarde Euro Umsatz pro Jahr. Die durchschnittlichen Tagesausgaben eines Luxus-Touristen auf Mallorca beziffert der Verband auf etwa 5000 Euro.

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Dass sich Mallorca im Laufe der vergangenen Jahre vom Putzfrauen-Eiland zur Millionärs-Insel entwickelt hat, liege sowohl nach Meinung von Jesús Cuartero als auch der von Tourismusdezernent Andreu Serra an mehreren Gründen. „Die Insel bietet ein europaweit einzigartiges Angebot für Premium-Urlauber”, so Serra. Dazu gehörten neben den derzeit insgesamt 59 Luxus-Hotels mit Fünf-Sterne-Siegel, auch die 21 Golfplätze und mehr als 30 Yachtclubs sowie das gesamte Tramuntana-Gebirge, das von Luxus-Touristen immer häufiger unter die Stiefel genommen werde.

Eindeutiges Indiz für den derzeitigen Premium-Urlaubsboom auf der Insel sei aber vor allem die gestiegene Zahl von Privatjets auf Palmas Flughafen Son Sant Joan. So wurden dort im Februar insgesamt 742 Starts und Landungen registriert, was einem Anstieg von etwa 95 Prozent im Vergleich zum selben Vorjahresmonat entspricht. Für die Hauptsaison zwischen Juni und September sind die meisten Slots auf dem Privatjet-Terminal von Son Sant Joan bereits ausgebucht.

Im Ranking der Nationalitäten von Premium-Urlaubern liegen nach Angaben des Tourismusdezernats von Mallorcas Inselrat Deutsche an der Spitze, gefolgt von Engländern, Schweden, Schweizern und Österreichern.