Zafiro Hotels, hier ein Blick auf die Terrasse des Zafiro Palace Andratx, bietet bei Direktbuchungen eine Reiseversicherung an. | Archiv

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Vor dem Hintergrund eines vor allem im Sommer immer wieder vorkommenden Flugchaos am Himmel über Europa geht die Hotelkette Zafiro jetzt ganz neue Wege. Wer sich ein Zimmer in einem der Häuser der Marke bucht, bekommt automatisch eine Versicherung dazu, die neben entstehenden Kosten im Krankheitsfall auch Schäden im Zusammenhang mit verspäteten oder annullierten Flügen abdeckt. Sprich: Kann der Kunde beispielsweise wegen eines Flugausfalls erst einen Tag später anreisen, gibt’s das Geld für die nicht wahrgenommenen Übernachtung im Hotelzimmer zurück. Die Kette nennt dieses Modell "Relax and Care".

Auf diese Weise soll den Kunden ein besseres Reisegefühl mit mehr Sicherheit gegeben werden. Ganz uneigennützig ist das aber nicht. Denn: Storniert der Kunde wegen eines von der Versicherung abgedeckten Grundes, bekommen die Hotels die wegfallenden Einnahmen ersetzt.

Und noch einen Vorteil hat das Paket: Die Direktbuchung von Zimmern über die Hotels kann damit gefördert werden. Die Versicherung bekommt nämlich nur, wer bei Zafiro selbst bucht, nicht über externe Anbieter wie beispielsweise die Online-Zimmervermittlungen Booking oder Expedia.

Hier geht es vor allem um den Schutz gegen Stornierungen. Diese sind zwar ein unvermeidlicher Teil der Hotelbranche, aber sie haben in den letzten Jahren stark zugenommen. Die Möglichkeit, problemlos verschiedene Hotels zu buchen und diese später zu stornieren, hat sich zu einem weit verbreiteten Phänomen entwickelt. Für Unterkünfte kann dies zu erheblichen Unannehmlichkeiten führen.

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Mehrfachbuchungen über Drittanbieter haben nämlich eine unsichere Planung und nicht selten Überbuchungen zur Folge. Gäste reservieren möglicherweise mehrere Hotels zur gleichen Zeit, um ihre Optionen offenzuhalten, und entscheiden sich erst in letzter Minute für eine Unterkunft.

Dies wiederum erschwert es den Häusern, ihre Auslastung zu planen und ihre Ressourcen effizient zu nutzen. Es kann zu finanziellen Verlusten führen, insbesondere, wenn Gäste ihre Buchungen nicht rechtzeitig stornieren. Im Gegensatz dazu sind die Stornierungszahlen bei Direktbuchungen deutlich niedriger, obwohl auch diese bei einigen Hotels steigen.

Basierend auf einer Analyse von Hunderttausenden von Direktbuchungen an allen Märkten liegen die Stornierungsanteile für Direktbuchungen nur bei durchschnittlich 12 Prozent, auch wenn diese Stornierungsrate je nach Vorlaufzeit variiert.

Zafiro, nach eigenen Angaben die erste spanische Hotelkette, die die neue Art von Versicherung bei einer Reservierung mit anbietet, verzeichnet nach eigenen Angaben mittlerweile 70 Prozent der Buchungen als Direktbuchungen. Zum Vergleich: Im gesamtspanischen Schnitt werden nur etwa 42 Prozent der Reservierungen als Direktbuchungen vorgenommen, wie die Statistik Hotel Booking Trends von Side Minder aus dem vergangenen Jahre aufzeigt. Es kann also durchaus von einem Erfolg die Rede sein. Für Kunden und die Hotelkette eine Win-win-Situation.