Wer sich im Flieger zu früh abschnallt, soll zusätzlich 39,99 Euro bezahlen – das zeigt zumindest ein Video, das in den sozialen Netzwerken vielfach angesehen worden ist. | Screenshot TikTok wavyworldvibes

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Es ist ein Phänomen, das man fast auf jedem Flug von oder nach Mallorca beobachten kann: Kaum ist der Flieger gelandet, springen einige Passagiere schon direkt auf. Sie suchen ihr Gepäck zusammen, ziehen sich an und stehen dann im Gang herum – obwohl die Anschnallzeichen noch gar nicht erloschen sind und das Flugzeug manchmal sogar noch gar nicht zum Stehen gekommen ist.

Geht es nach einem deutschen Flugbegleiter, würden Passagiere deswegen eine Strafe von 39,99 Euro pro Person zahlen müssen. Das Video einer entsprechenden Durchsage ist auf TikTok von einer Österreicherin hochgeladen und seitdem tausendfach angesehen worden.

Darin zu hören: "Der Kapitän hat mich gerade informiert, dass 39 Passagiere Ihre Sicherheitsgurte bereits gelöst haben. Das heißt, Sie haben das Kleingedruckte wieder nicht gelesen. Auf Sie kommen Zusatzkosten von 39,99 Euro zu, die von Ihrer Kreditkarte abgebucht werden", lautet die deutschsprachige Durchsage des Flugbegleiters.

Auf dem Video ist zu sehen, wie zahlreiche Passagiere im Gang stehen, obwohl sie eigentlich noch angeschnallt sein sollten. Sie zeigen sich von der Durchsage unbeeindruckt und packen weiter ihre Sachen zusammen. Dem humorvollen Unterton des Flugbegleiters kann man entnehmen, dass es sich hierbei um einen Scherz handelt. Ein ähnliches Video war bereits im Mai 2023 in den sozialen Netzwerken aufgetaucht.

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Viele Internet-User befürworten allerdings die Idee des viralen Videos. Ein anderer Flugbegleiter kommentiert auf TikTok auf Englisch sinngemäß: "Das (mit der Strafe) stimmt zwar nicht, aber ich liebe seine Durchsage. Passagiere sind manchmal so nervig." Ein anderer User schreibt: "Perfekt! Und die Passagiere sollten nochmal zur Kasse gebeten werden, wenn sie aufstehen, bevor das Flugzeug komplett stehenbleibt!"

Doch dürfen Airlines überhaupt solche Strafen erheben, wenn Fluggäste sich zu früh abschnallen und aufstehen, bevor der Flieger zum Stehen gekommen ist? MM hat in den Beförderungsbedingungen für Fluggäste und Gepäck der Lufthansa-Gruppe nachgelesen, zu der auch Eurowings und Discover gehören und die zahlreiche Mallorca-Routen bedienen.

Grundsätzlich seien Fluggäste verpflichtet, "den Anweisungen der Crew ist Folge zu leisten", heißt es darin. Zum Thema Gurte steht in den Bestimmungen: "Sie sind gehalten, während des Fluges grundsätzlich auf Ihrem Sitz Platz zu nehmen. Dort besteht Anschnallpflicht."

Doch eine Strafe oder ein Bußgeld kann eine Airline nicht verhängen, wenn Passagiere nach der Landung zu früh aufstehen. Allerdings: Sollte das Verhalten der Fluggäste "eine Gefahr für das Flugzeug oder für Personen oder Gegenstände an Bord" sein, "die Besatzung in der Ausübung ihrer Pflichten beeinträchtigen" oder "Anweisungen der Besatzung nicht Folge leisten", darf die Crew Maßnahmen ergreifen. Sogar das Fesseln von Passagieren ist erlaubt, wie sich in den Beförderungsbedingungen der Lufthansa-Gruppe nachlesen lässt. "Wir können Ihre Weiterbeförderung verweigern und wegen Ihres Verhaltens an Bord Strafanzeige erstatten", schreibt die Fluggesellschaft.