Die Playa de Palma liegt seit Ausrufung des Notstandes und der Ausgangssperre auf Mallorca verlassen da. | Jaume Morey

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Mallorca und Schwesterinseln haben seit Ausrufung des Notstandes vor drei Wochen Verluste in Höhe von fast 335 Millionen Euro verzeichnen müssen. Dieser Betrag aufgrund der Coronakrise mache 1,1 Prozent des jährlichen Bruttoinlandsprodukts der Inseln aus, teilte die balearische Wirtschafts- und Forschungsstiftung Impulsa mit.

Nach Angaben der Experten verlor die Wirtschaft der Inseln in den ersten beiden Wochen der Ausgangssperre 120,55 Millionen Euro, ein Betrag, der in der vergangenen Woche auf 214,30 Millionen stieg, insbesondere seit zusätzlich die nicht lebenswichtigen Wirtschaftsbereiche ruhen mussten.

Aufgrund der bisher aufgelaufenen Summe von knapp 335 Millionen Euro – die Aussgangsperre soll bis 26. April insgesamt sechs Wochen dauern – werde die Wachstumsrate des ersten Quartals auf den Balearen "negativ sein", prognostizierte Impulsa-Direktor Antoni Riera.

Darüber hinaus erwartet der Wirtschaftswissenschaftler, dass auch das zweite Quartal, in dem sich die Konjunktur noch nicht erholt haben wird, mit roten Zahlen abschließen wird. Aufgrund der beiden aufeinanderfolgenden Quartale mit Rückgängen werde die Wirtschaft der Balearen in der zweiten Jahreshälfte 2020 in eine Rezession eintreten, sagte Riera.

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Hinsichtlich der wirtschaftlichen Erholung von dieser Krise räumte der Impuls-Direktor ein, dass sie schwer vorhersehbar sei. Die Erholung werde auch bedingt sein durch politische Entscheidungen, die nun zu treffen seien. Sie werde beeinflussen, in welcher Form die Erholung sich entwickeln werde.

Riere plädierte dafür, die Bedingungen für die Wiederaufnahme der Tätigkeit nach der Coronakrise schon jetzt zu prüfen und festzulegen. Er empfahl mit Blick auf Spanien, die Vorgaben zunächst stärker an der Wiederbelebung der Binnennachfrage auszurichten und dann auf die übrigen Sektoren auszudehnen. Im Bereich der öffentlichen Ausgaben sollten Haushaltsposten umstrukturiert werden. Notwendig sei auch eine mittel- bis langfristige Finanzpolitik, die die künftigen Kosten der eingegangenen Maßnahmen zur Bewältigung der Coronakrise berücksichtige.

Das Hauptproblem der Balearen in dieser Krise besteht darin, dass fast die gesamte Wirtschaft vom Tourismus abhängig sei. Das sei bei keiner anderen Region so ausgeprägt wie auf Mallorca und den Schwesterinseln.

In diesem Zusammenhang forderte der Hotelverband der Playa de Palma bereits, dass die Stadtverwaltungen von Palma und Llucmajor für das Jahr 2020 auf die Zahlung von Gemeindesteuern und -gebühren verzichten sollten. "Wir werden nicht wieder eröffnen können, wenn uns die Kosten weiter auffressen", versicherte die Präsidentin der Vereinigung, Isabel Vidal. "Wenn die Verwaltung nicht Stellung bezieht, wird dies zu einer totalen Lähmung der Wirtschaft führen", sagte sie.

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