Kommen keine Touristen auf die Insel, gibt es auch keine Einnahmen aus der Touristenabgabe „Ecotasa“. | Pilar Pellicer

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Wegen der Coronakrise brechen für Spanien und Mallorca wichtige Steuereinnahmen weg, die in anderen Jahren zur Eigenfinanzierung des Haushalts beigetragen haben. Allen voran die vielumstrittene Touristenabgabe „Ecotasa", mit der Experten in diesem Jahr aufgrund einer fehlenden Prognose eher nicht planen.

Selbst, wenn, wie die Regierung erwartet, der Tourismus im Herbst langsam wieder anläuft, rechne man mit nur rund 20 Prozent der Einnahmen aus dem Vorjahr – das sind zwischen zwölf und 24 Millionen Euro.

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Ohnehin kann der Betrag 2020 für Hoteliers nicht wie gewohnt angesetzt werden, da er aus den Einnahmen des Vorjahres berechnet wird. Das erklärte der balearische Tourismusminister Iago Negueruela auf einer Ratssitzung. Alle mit der Ecotasa verbundenen Projekte werden gestoppt, dazu zählt die Verlängerung der Metrostrecke in Palma bis zum Parc Bit, für die zehn Millionen Euro vorgesehen waren.

Als ebenso wichtig werden die Finanztransaktionssteuer und Steuern für Vermögensübertragungen betrachtet, wie sie beim Auto- oder Immobilienkauf erhoben werden. Aufgrund der Produktionsausfälle in der Automobilindustrie und des so gut wie lahmgelegten Immobilienmarktes rechne man hier mit noch schlimmeren Einbrüchen. Dafür sollen die Balearen allerdings aus Madrid eine Unterstützung von 211 Millionen Euro erhalten. (dise)