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Schweigeminuten, Solidaritätsbekundungen in sozialen Netzwerken, mal mit, mal ohne Frankreich-Flagge, das Intonieren der Marseillaise oder einfach nur stilles Gedenken. Jeder hat auf seine Art auf die Attentate von Paris reagiert. Und wir müssen hier nicht in die Diskussion einstimmen, was davon nun politisch ganz korrekt war und was nicht. Die Betroffenheit ist echt. Anders als zuvor bei Charlie Hebdo war dies eine Attacke auf jedermann. Die Einschläge kommen näher, und sie werden heftiger. Selbst auf Mallorca können wir sie hören. Die Insellage hat zwar eine gewisse Schutzfunktion, aber wenn die ETA hier tödliche Bomben legen konnte (2009), dann können das islamistische Terroristen, die auf Fluchtwege keinen Wert legen, erst recht. Machen wir uns nichts vor. Es kann jeden treffen. Das ist die Erkenntnis, die die internationale Gemeinschaft jetzt zum Handeln zwingt. Wenn sie es tut, dann wird das Auswirkungen auf unser Leben haben. Mehr Kontrollen, mehr Spionage, schärfere Einwanderungsgesetze, etc. etc.. Es steht zu befürchten, dass dieser Weg "alternativlos" ist. Aber ob es reicht? Wir sollen auch in den "Krieg" ziehen. Die Reaktion der französischen Regierung ist verständlich, doch Bomben allein werden den sogenannten Islamischen Staat nicht auslöschen. Die mächtigen Politiker dieser Welt sollten endlich auf die Experten hören und die Geldströme der "Gotteskrieger" kappen, Waffenlieferungen verhindern, die Isolierung des IS im Nahen Osten auf diplomatischem Wege vorantreiben. Das muss doch möglich sein! Wir haben einfach das ohnmächtige Gefühl, dass der IS bislang nicht ausreichend als Bedrohung unseres Lebens und unserer Lebensart wahrgenommen und bekämpft wurde. Die Reaktion darf keine Sache nur von Europa sein, wo man sich noch nicht mal auf eine einheitliche Linie bei der Regulierung der Flüchtlingsströme einigen kann. In diesem Sinne können wir nur hoffen, dass die Betroffenheit über die Tragödie von Paris nicht allzu schnell verfliegt. Autor: Bernd Jogalla