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Hauskäufer, besonders die ausländischen, sind für Mallorcas Wirtschaft wichtig. Sehr wichtig. Umso mehr sollten sie geschützt werden, wenn ihr rechtmäßig erworbenes Eigentum bedroht wird. Wenn sich fremde Leute im Haus breitmachen, während man in Deutschland, England oder Schweden weilt, muss es Mittel und Wege geben, diese Herrschaften möglichst schnell wieder zum Verlassen des Hauses zu bewegen. Wohlgemerkt, in Fällen, in denen die Sachlage klar ist. In anderen Zusammenhängen gibt es durchaus gute Gründe, Menschen nicht sofort aus ihrem (einzigen) Haus herauszuschmeißen, weil sie etwa ihre Miete oder Hypothek nicht mehr bezahlen können, aber keine andere Unterkunft haben. Dass das spanische Gesetz in solchen Fällen einen gewissen Schutz bietet, ist gut und richtig. Aber wenn die Leute dreist angeben, gar keinen Mietvertrag zu haben und trotzdem bleiben wollen, am besten noch bis der Besitzer entnervt aufgibt und ihnen ein „Lösegeld”zahlt - dann wird es Zeit zu handeln, und zwar schnell. Die besonders in Spanien weit verbreitete Unsitte, fremdes Eigentum zu besetzen, ist zu einem Großteil durch die Bankenkrise verursacht worden und die Unmenge leer stehender Objekte auch. Abhilfe könnte die Verpflichtung schaffen, eine Immobilie auch zu nutzen, beziehungsweise zu vermieten. Ebenso sollten Gerichte schneller handeln können, wenn sich herausstellt, um welche Art von „Besetzer” es sich handelt, ob es Bedürftige, säumige Mieter oder einfach Kriminelle sind. In der Pflicht sind aber auch die Eigentümer einer Urlaubsimmobilie, sich regelmäßig zu kümmern, den Nachbarn einen Schlüssel geben oder zumindest eine Telefonnummer, damit man weiß, was sich in der Ferne abspielt. Mallorca lebt von seiner Sicherheit, und die ist auch nach wie vor gegeben. Die Politik sollte nur darauf achten, dass sich solche Fälle wie der geschilderte nicht häufen, wie es etwa in Barcelona oder Madrid schon der Fall ist. Autor: Thomas Zapp