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So locker es regeltechnisch inzwischen auf Mallorca zugeht, eine Coronarestriktion nervt die Menschen bei zunehmender Wärme immer mehr: Anders als in Österreich und Deutschland muss man hier eine Maske auch im Freien weiter immer tragen, auch wenn man allein ist und einem der Schweiß übers Gesicht läuft. Die zuständige spanische Zentralregierung prüft angeblich Lockerungen ab Juli.

Es ist zu wünschen, dass man schneller zu Potte kommt, denn keine andere Restriktion regt gerade die begehrten Urlauber so sehr auf. Wichtig ist, diese um Gottes Willen nicht zu verärgern. Aber für nicht wenige ist die uneingeschränkte Maskenpflicht Grund genug, Spanien als Urlaubsziel zu meiden.

Es ist nunmal so, dass man bei der Einschränkung oder gar Suspendierung elementarer Freiheiten in Mitteleuropa erheblich empfindlicher als hierzulande ist. In Deutschland, Österreich und der Schweiz hat sich der Otto-Normalverbraucher in den vielen vergangenen Jahrzehnten daran gewöhnt, von den jeweiligen Regierenden respektiert zu werden. Dieser Respekt wird den Bewohnern von Spanien von den in Madrid derzeit das Zepter schwingenden Sozialisten offenbar nicht immer gezollt. Das ist uneuropäisch. Da aber Spanien bekanntlich zur EU gehört, müssen sich die jeweils Regierenden deren Standards zu Eigen machen. Kennen sie ihre „Pappenheimer” zu gut? Oder ist es die Abgehobenheit nicht besonders weitblickender Funktionsträger, weshalb diese Restriktion trotz niedriger Inzidenzwerte weiterbesteht? Schwer zu sagen. Oder ist es nur Nachlässigkeit? Gut möglich. Andererseits: Ist es angesichts der neuen Feierwut nicht vernünftig, die Menschen zum Tragen von Masken auch im Freien zu verpflichten? Dennoch: Es sollte auch in Spanien schnell dazu kommen, dass man sich die Maske dann aufsetzt, wenn man einen Supermarkt oder Bus betritt, sie aber abziehen darf, wenn man sich nicht in Menschenmengen im Freien bewegt. Nur so können die Regierenden verhindern, dass das Image des Landes leidet und dass weniger Touristen kommen.

Autor: Ingo Thor