Fünf Jahre lang war Uli Jon Roth Leadgitarrist der Scorpions. | Ed Spinelli

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Und wieder läuft das Legends-VIP-Boot aus dem Yachthafen von Palma aus. Diesmal am Donnerstag, 29. August. An Bord ist Uli Jon Roth, der gewissermaßen aus dem Gitarren-Olymp herabsteigt. Für viele Kollegen seiner Zunft ist der gebürtige Düsseldorfer eine lebende Legende. Stars wie Metallica-Gitarrist Kirk Hammett und Yngwie Malmsteen nennen ihn als einen ihrer Haupteinflüsse, Joe Satriani bezeichnet ihn als einen seiner Gitarren-Helden. Und das Online-Musikmagazin resümiert: „Die konstante Qualität seines Outputs katapultiert Roth im Laufe der Jahre auf den Chefsessel ikonischer Gitarristen.“

Den meisten Rockfans ist Roth als Leadgitarrist und Songwriter der Scorpions bekannt. Fünf Jahre, von 1973 bis 1978 war Roth einer der führenden Köpfe der Band. Er prägte maßgeblich ihren Sound und steuerte die Hälfte der Songs der vier Studio-Alben bei, die in dieser Ära veröffentlicht wurden.

Dass Roth die Scorpions verließ, begründete er damit, künstlerisch neue Wege zu gehen, die nicht in den stilistischen Rahmen der Band passten. War er als halbwüchsiger Bandgitarrist beeinflusst von den Beatles, Jimi Hendrix und Cream, waren dem Gymnasiasten, der klassische Gitarre und Klavier lernte, die Gitarristen Andrés Segovia und Julian Bream, der Flamenco-Gitarrero Manitas de Plata und der Violinist Yehudi Menuhin Vorbilder.

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Tatsächlich schuf Roth nach seinem Ausstieg bei den Scorpions als Solo-Musiker ein Universum, dass sich zwischen den Polen von Rock, Metal und Klassik entfaltet. Mithin ließ er seine frühen musikalischen Quellen in einen Fluss münden, der bis heute seine Karriere trägt. Eine Frau übte damals einen weiteren Einfluss auf ihn aus: Monika Dannemann, die letzte Beziehung von Jimi Hendrix. Auf Roths Website heißt es dazu: „Im Frühjahr 1976 traf Uli die deutsche Künstlerin Monika Dannemann in London und schon bald waren die beiden liiert. Monika half Uli sehr zu einer Art spirituellem Erwachen und wurde für ihn zu einer Muse und Inspirationsquelle.“

Eine besondere Erfindung trug ebenfalls zu seiner musikalischen Entwicklung bei. In den frühen 1980er Jahren entwickelte Roth die „Sky Guitar“. Ihr wesentliches Merkmal: ein Griffbrett mit einer größeren Anzahl an Bünden und etwas später auch mit sieben statt sechs Saiten, was einen Tonumfang von sechs Oktaven statt der üblichen dreieinhalb ermöglichte. Roth hatte damit eine Gitarre kreiert, mit der sich auch Violinstücke im Originalregister spielen lassen. Kein Wunder also, dass Roth der erste Gitarrist ist, der 2003 mit „Metamorphosis of Vivaldi’s Four Seasons“ die kompletten „Vier Jahreszeiten“ von Vivaldi mit dem von ihm gegründeten Sky Orchestra und seiner E-Gitarre veröffentlichte.

Neben eigenen Projekten hatte Roth immer wieder Gastauftritte, etwa 2005 bei einer Reihe von Reunion-Konzerten mit den Scorpions, aber auch mit Deep Purple, dem ehemaligen Cream-Bassisten Jack Bruce oder den Smashin Pumpkins.

Auf dem Legends-VIP-Boot wird Roth Rock, Rock-Klassik mit dem Sky Orchester auf Leinwand, Songs der Scorpions, und akustische Gitarrenstücke spielen. Die Fahrt selbst wird drei Stunden dauern und beginnt um 20 Uhr. Tickets für 200 und 300 Euro (VIP) gibt es ab Freitag, 16. August, bei www.legendsvip.es. In den Preisen sind Softgetränke (Wasser, Cola), Wein und Fingerfood inbegriffen. Die Zahl der Passagiere ist auf 120 Personen begrenzt.