Daniel Brühl im MM-Interview während des Evolution Film Festivals. | Patricia Lozano

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Daniel Brühl am Anfang und Daniel Brühl am Ende des diesjährigen Evolution Mallorca International Film Festivals: Bei der Opening-Gala nahm der Filmstar den Icon Award entgegen, bei der Closing-Gala kann man ihn am Dienstag, 24. Oktober, auf der Leinwand sehen – im Abschlussfilm „La contadora de las películas” von Lone Scherfig. Dazwischen konnten die Zuschauer ihn obendrein als Niki Lauda in dem Ron-Howard-Film „Rush” erleben.

„La contadora de las películas” spielt in den 1960er Jahren in der Atacamawüste in Chile. María Magnolia ist eine Frau, die trotz ihrer schwierigen Lebensumstände versucht, ihre Leidenschaft für die Kunst an ihre Tochter María Margarita weiterzugeben. Maria Margarita wird die Geschichtenerzählerin des Dorfes, in dem sich die meisten Bewohner keine Kinokarte leisten können. In dem Film spielt Brühl den europäischen Außenseiter Nansen, der sich durch seine Zurückhaltung und Diplomatie den Respekt der Familien verdient, denen er in einer chilenischen Mine begegnet, bevor er eine Beziehung zu einer einheimischen Frau eingeht.

Während seine Aufenthaltes auf Mallorca beschrieb Brühl seine Figur im Interview mit MM so: „Ich wusste am Anfang gar nicht, was ich von ihr halten sollte. Generell finde ich es immer spannend, widersprüchliche Figuren zu spielen. Er ist ein opportunistischer Typ, der sein Leben von seiner Karriere leiten lassen hat. Darüber seine Werte verloren, die er tief im Grunde in sich trägt, und fühlt sich in seiner Haut einfach nicht wohl. Er ist heillos verliebt in eine Frau, die er nicht kriegen kann, verliebt sich dann in deren Tochter – als wenn er dadurch noch ein Teil der Mutter, die er eigentlich liebt, bekommen könnte, so habe ich das verstanden.”

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Bei der Präsentation des Films im Kongresspalast in Palma wird Brühl nicht anwesend sein. Nach der Opening-Gala stellte er sich noch den Medien zum Gespräch und flog dann nach Australien, wo er den neuen Film von Ron Howard dreht. Er ist das nächste Glied in einer Kette, die mit zwei Studentenfilmen begann und dann direkt in „Good Bye, Lenin!” mündete, den Brühl als „absolut ein Highlight in meinem Leben” bezeichnet. „Mein Leben hat sich durch ihn komplett geändert. Ich wurde plötzlich auf der Straße erkannt und musste Gurkengläser unterschreiben. Ich dachte: Was ist den jetzt los? Das war ein irrer Erfolg – eigentlich mit einem Arthouse-Film, der aber über sechs Millionen Zuschauer hatte. Das hat es danach nicht mehr gegeben.”

„La contadora de las películas” läuft am Dienstag, 24. Oktober, bei der Abschluss-Gala des Evolution Film Festivals in spanischer Originalfassung mit englischen Untertiteln. Die Veranstaltung im Kongresspalast beginnt um 20 Uhr, der vorhergehende Cocktail um 18 Uhr. Karten für 15 Euro gibt es bei www.eventbrite.es. Anmerkung der Ticketing-Plattform: „Going fast” – will heißen, die Karten gehen schnell weg.

Das MM-Interview mit Daniel Brühl erscheint in der kommenden Print-Ausgabe diesen Donnerstag, 26. Oktober.