Der Priester auf dem Weg ins Gerichtsgebäude von Inca.

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Das Kirchengericht des Bistums von Mallorca hat einen Priester des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger für schuldig erklärt und aus dem Klerikerstand entlassen. Der 60-Jährige darf nicht mehr als Priester arbeiten. Auch vor einem ordentlichen Gericht läuft ein Verfahren gegen den Mann. 

In einer Pressemitteilung des Bistums heißt es, der Beschuldigte habe gegen das sechste Gebot verstoßen ("du sollst nicht ehebrechen"). Es handele sich um "schwerste Verbrechen", weshalb die Höchststrafe verhängt worden sei: die Entlassung aus dem Klerikerstand.

Die entsprechenden Untrelagen des kirchlichen Verfahrens würden nun nach Rom in den Vatikan geschickt, um von der höchsten Rechtssprechungsinstanz der Kirche geprüft zu werden. Der Priester habe das Recht, Einspruch gegen die Entscheidung einzulegen. 

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Es ist das erste Mal, dass die katholische Kirche in Spanien so entschlossen gegen einen Priester vorgeht, der sich an Minderjährigen vergangen haben soll. Bislang war die Strategie im Umgang mit den zahlreichen Skandalen eher zurückhaltend.

Nun kam das Bistum sogar der Entscheidung der ordentlichen Gerichtsbarkeit zuvor: Laut Medienberichten ist ein Gerichtsverfahren gegen den Priester anhängig.

Laut Medienberichten haben drei Frauen den Mann angezeigt. Er habe sie sexuell missbraucht, als er Priester in der mallorquinischen Gemeinde Can Picafort war. Die Opfer waren zu dem Zeitpunkt minderjährig.

Erste Vorwürfe hatte es bereits in den 90er Jahren gegeben. Damals gab es jedoch keinerlei Untersuchung, geschweige denn Konzequenzen. Vor genau zwei Jahren war der Priester dann vorläufig suspendiert worden.