Verpfändeter Familienschmuck in der offiziellen Pfandleihe Montepío in Palma de Mallorca. | ultimahora.es

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Aufgrund der Wirtschaftskrise durch die Corona-Pandemie sehen sich immer mehr Bürger auf Mallorca gezwungen, ihren Familienschmuck zu verpfänden. Die offizielle Pfandleihe in Spanien, Montepío, registriert auf den Balearen viel mehr Anträge als in jeder anderen Region des Landes, berichtete die Tageszeitung Ultima Hora am Sonntag. Es seien vor allem Beschäftigte im Tourismus, die Gold und Juwelen in die Pfandleihe tragen, um finanzielle Kredite zu erhalten.

Insbesonders in Palma habe die wirtschaftliche Rezession einen sehr negativen direkten Einfluss auf Unternehmen, Selbstständige und Familien. Im Gegensatz zu den Vorjahren war im Jahr 2020 das Spektrum der Kunden, die Schmuck verpfändet haben, breiter. "Hier müssen wir Hoteliers, Gastronomen, Flughafenmitarbeiter und Freiberufler aller produktiven Bereiche einbeziehen", hieß es von Seiten der Pfandleihe.

In Bezug auf die Höhe der gewährten Kredite verzeichnete Palma mit einem Anstieg von über 13 Prozent den höchsten Zuwachs der vergangenen Jahre, was zum Teil auch auf den Anstieg des Goldpreises zurückgeführt wurde.

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Der Montepío von Palma ist bei weitem die Pfandstelle mit dem höchsten Durchschnittskredit des spanienweiten Netzwerk, hieß es weiter. Die Kredite erreichen im Schnitt 835 Euro, der spanischweite Mittelwert liegt bei lediglich 650 Euro. Es werden Kredite von 50 bis 20.000 Euro vergeben. Die Höhe ist abhängig von der Qualität der Juwelen und der Reinheit des Goldes. Die angebotenen Zinssätze liegen zwischen 5 und 8,25 Prozent, je nach der Qualität des Schmucks zum Zeitpunkt der Schätzung.

Der Schmuck wird ein Jahr in Verwahrung genommen. Kann der Eigentümer den Kredit nicht zurückzahlen, wird das Geschmeide irgendwann versteigert. Fällt der Erlös höher aus als das Pfand, erhält der ehemalige Eigentümer von dem Gewinn einen Anteil.

(aktualisiert um 13.30 Uhr)