Einige Tonkrüge sind noch verschlossen und weisen Inschriften auf. | UH

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In der diesjährigen Veröffentlichung der Fachpublikation „Cuadernos de Prehistoria y Arqueología“, einer Arbeit über antike Geschichte und Archäologie der freien Universität Madrid, haben Forscher neue Erkenntnisse zu der 2019 im Mittelmeer vor Can Pastilla entdeckten römischen Galeere gewonnen. Wie die Autoren der Publikation hervorhoben, sei das Sensationelle an der Galeere ihre Fracht.

Von den 249 bisher geborgenen Amphoren seien 39 in einem außergewöhnlich guten Zustand. Auf den Tongefäßen wurden mit Pinsel beschriebene Etiketten entdeckt, die teilweise noch perfekt erhalten sind. Die Expertin für Inschriftenkunde und Co-Autorin der Arbeit, Antònia Soler, erklärte: „Die Amphoren sind genau so, wie sie vor 1700 Jahren unter dem Meer zurückgelassen wurden. Einige von ihnen sind sogar noch verkorkt."

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Für die Forscher ist es deshalb sogar nicht nur möglich, verschiedene Handschriften bei den Etikettierungen zu erkennen und zu untersuchen, sondern sogar festzustellen, dass einer der „Schreiber“ etwas nachlässig in seiner Linienführung war. Soler ist begeistert: „Stellen Sie sich vor, sie malen etwas mit einem Pinsel auf einen Untergrund und 1700 Jahre später ist es immer noch perfekt zu lesen. Es ist ein Wunder.“ Die Forscher konnten bisher sogar zwei Namen der Kaufleute identifizieren die ihre Waren auf dem Schiff transportierten. Sie lauten „Alunnius“ und „Ausoniu“.

In der Fachwelt gilt der Fund vor Mallorcas Küste nun einmal mehr als der bedeutendste in ganz Spanien und einer der bedeutendsten weltweit. Die Wissenschaftler sind optimistisch, dank des Wracks in Zukunft noch mehr über die späte Römerzeit zu erfahren. Nicht zuletzt deshalb, weil erst ein Drittel der versunkenen Galeere freigelegt und untersucht worden ist.