Die acht auf Mallorca seit Wochen im Gefängnis befindlichen Kegelbrüder aus Münster, denen Brandstiftung vorgeworfen wird, bleiben vorerst weiter in U-Haft. Der zuständige Ermittlungsrichter bleibe bei seiner Entscheidung, teilte der Anwalt Raban Funk gegenüber MM mit. In Spanien kann die U-Haft bis zu zwei Jahre dauern.
Unabhängig davon wurde am Mittwoch laut dem Anwalt eine Solidarhaftung in Höhe von insgesamt 500.000 Euro an die zuständige Gerichtskasse gezahlt. Man vertraue weiterhin in die Objektivität der spanischen Justiz, jetzt müsse die nächsthöhere Instanz entscheiden. Die Unschudsvermutung dauere fort, so der Anwalt weiter.
Im Mai waren 13 junge Deutsche festgenommen worden. Vier kamen gegen Hinterlegung einer Kaution frei, ein weiterer konnte ohne diese Maßnahme bereits zuvor das Gefängnis verlassen.
Die Staatsanwaltschaft wirft den Mitgliedern des Kegelclubs "Stramm am Tisch" vor, am 20. Mai das Schilf-Vordach der Bar "Why Not Mallorca" in Arenal in Brand gesetzt zu haben, indem sie glimmende Kippen und brennbaren Alkohol von den Balkonen ihres Hotels "Whala! Beach" geschnippt beziehungsweise gegossen haben sollen. Infolge des Feuers und der Löscharbeiten wurde der Außenbereich der Bar und das im Erdgeschoss darunter befindliche Bordell "Cupido" nahezu vollständig zerstört.
4 Kommentare
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Die Inhaftierung ist eine Farce. Das Argument der Fluchtgefahr ist an den Haaren herbeigezogen. Vermutlich war der Ermittlungsrichter Stammgast im Kellergeschoss! Die Jungs sind doch nicht nach Mallorca geflogen, um eine Bar abzufackeln, sondern um Spaß zu haben. Aus einer Bierlaune heraus haben sie durch unvorsichtiges Verhalten möglicherweise einen Brand ausgelöst, bei dem zum Glück keiner ernsthaft zu Schaden kam. Nicht zu vergleichen mit vorsätzlicher Brandstiftung, bei dem man sich an einen Ort begibt, um ein Feuer zu legen. Die Höchststrafe ist daher unwahrscheinlich. Vermutlich wird das Ergebnis eine geringe Haftstrafe, ggf. auf Bewährung, in Verbindung mit einer hohen Geldstrafe sein. Das Geld ist angeblich bereits zusammengetragen. Und wegen 2-4 Jahren Haft flieht man nicht aus der EU.
Die Dauer der U-Haft ist komplett unangemessen.
Richtige Entscheidung!
Eine Justiz, welche anscheinend die Augen verschliesst, wenn es um die Entlastung von Touristen geht; Polizei, die bei einem fraglichen Unfall einen Gastarbeiter tötet; Überfälle & Gewalt gegenüber Touristen... Da fragt man sich schon, ob man noch sein Geld nach Mallorca bringen soll.