Auf Mallorca riecht es im Frühling oft nach Katzenurin. Das liegt an der Blüte einer ganz bestimmten Pflanze.

Auf Mallorca riecht es im Frühling oft nach Katzenurin. Das liegt an der Blüte einer ganz bestimmten Pflanze. | R.L.

Melike YasarogluMallorca15.03.23 11:56
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Der Frühling auf Mallorca ist herrlich. Seit Tagen liegen die Temperaturen weit über 20 Grad, dazu ein strahlend blauer Himmel und fast den ganzen Tag Sonnenschein. Allerdings kommt mit dem Frühling in jedem Jahr auf Mallorca ein komischer Geruch auf. Man muss keine besonders feine Nase haben, um zu bemerken, dass es an vielen Orten aktuell nach Katzenurin riecht. Teilweise kann der beißende Geruch unangenehm werden. Doch wo kommt er her und – viel wichtiger – wann geht er wieder? Schuld daran sind die Affodill-Arten, die jetzt auf Mallorca blühen.

Die Affodill-Arten blühen aktuell auf Mallorca und verströmen den beißenden Geruch.
Die Affodill-Arten blühen aktuell auf Mallorca und verströmen zu ihrem Schutz den beißenden Geruch, der Katzenpipi ähnelt. Foto: Wikimedia Commons/Thomas Schoch
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Ihr lateinischer Name ist Asphodelus, auf Spanisch werden sie "Gamona" genannt. Normalerweise blühen sie bis Ende Mai oder Anfang Juli. MM hat sich bei Kevin Pinnock auf Sóller Nordwesten der Insel erkundigt, er lebt seit 20 Jahren auf Mallorca und ist Hobbygärtner: "Diese Pflanzen hat man eher selten im Garten, sie wachsen eher wild und überall, wo es grün ist." Es sei der natürliche Schutz der Pflanze, um nicht gefressen zu werden. Deshalb verströmt sie den unangenehmen Duft, der nach Katzenurin riecht. "Dagegen kann man nichts machen", ergänzt der Gärtner, "höchstens eine Maske tragen, in die man ein paar Tropfen ätherische Öle gemacht hat."

In Palma steht die Affodill in diesen Tagen beispielsweise im Park Bellver in voller Blüte. Die Pflanze hat lange Stängel, an denen die weißen oder rosafarbenen Blüten aufgehen. Zugeordnet werden sie den Spargelgewächsen. Sie wachsen auf Feldern, Wiesen und Wäldern und sind überall auf Mallorca zu finden. Weil sie Sonne lieben und nicht viel Wasser brauchen, fühlen sie sich im Mittelmeerraum besonders wohl. Asphodelus miorcarbis, albus oder aestivus sind die genauen lateinischen Bezeichnungen für die Pflanze. Einige Arten werden sogar als Heilpflanzen eingesetzt.