Beim Verzehr von aus Marokko importierten Wassermelonen ist auf den Balearen Vorsicht geboten. | Toni Planells

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Das Schnellwarnsystem der Europäischen Kommission (RASFF) hat vor dem Verzehr von Wassermelonen gewarnt, die von Marokko nach Spanien eingeführt werden. Wie verschiedene spanischsprachige Medien am Donnerstag berichteten, sollen die "sandías", wie sie auf Spanisch heißen, einen hohen Gehalt an einem nicht zugelassenen Pestizid enthalten.

Kontrollen haben ergeben, dass die aus dem nordafrikanischen Land importierten Melonen Spuren des Pflanzenschutzmittels Methomyl in einer Konzentration von 0,38+/-0,19 mg/kg-ppm enthalten, wobei der zugelassene Höchstwert bei 0,015 mg/kg-ppm liegt. Die RASFF hat diese Werte als schwerwiegend und bedenklich eingestuft.

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Bei dem Pestizid handelt es sich um ein Carbamat (ein Salz der Carbaminsäure), das ähnliche Symptome hervorrufen kann wie Organophosphat, jedoch sollen die Folgen und die toxische Wirkung beim Menschen von kürzerer Dauer sein wie bei dem zuletzt genannten Insektizid. In einigen Fällen, in denen Methomyl zusammen mit Alkohol konsumiert wird, kann es einen irreversiblen Schock hervorrufen, der das Nervensystem beeinträchtigt und akutes Nierenversagen bewirken kann.

Nach Angaben des statistischen Dienstes Euroestacom hatte Marokko allein im April die mehrfache Menge an Wassermelonen in die EU-Länder wie Spanien exportiert. Konkret in Zahlen ausgedrückt setzte das nordafrikanische Land 9,14 Millionen Kilo Melonen ab, im Vergleich Spanien hingegen lediglich 2,62 Millionen Kilo.

Auch im Preis der im April verkauften beliebten Gemüsesorte in der EU übertrifft Marokko das südeuropäische Land. Während die spanische Wassermelone durchschnittlich für 1,05 Euro je Kilo verkauft wurde, lag der Preis der marokkanischen Melonen hingegen bei 1,23 Euro.