Zwei der drei Tatverdächtigen mit Beamten der Guardia Civil, während sie dem Haftrichter vorgeführt werden. | Julio Bastida

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Dieses Thema zieht sich durch die Sommersaison auf Mallorca wie kaum ein anderes: zahlreiche mutmaßliche Gruppenvergewaltigungen haben sich in den vergangenen Wochen ereignet. An diesem Wochenende haben sich Beamte mit einem neuen Fall beschäftigt. Es ist der dritte Fall, der in diesem Sommer bekannt wird. In der Partyhochburg Magaluf sollen drei Briten eine junge Landsfrau unter Drogen gesetzt und vergewaltigt haben. Alle Vier sollen in demselben Hotel gewohnt haben. Dabei handelt es sich um dasselbe Hotel, in dem erst vor Kurzem eine andere mutmaßliche Gruppenvergewaltigung stattgefunden haben soll.

In dem neuesten Fall erstatte die Frau am Freitagmorgen, 25. August, Anzeige. Sie soll einen der Männer über ein soziales Netzwerk kennengelernt haben. Sie hatten sich im Anschluss für ein Treffen im Hotelzimmer verabredet. Doch dann seien der Frau chemische Substanzen verabreicht worden und zwei andere Männer seien dazugekommen. Zwei hätten sie vergewaltigt, ein anderer habe zugesehen und nicht eingegriffen. Im Krankenhaus Son Espases wurde die junge Britin behandelt und es wurden Medienberichten zufolge Spuren von Gewalteinwirkungen gefunden. Währenddessen wurden die drei Briten festgenommen – und zwar kurz vor ihrer Flucht in ihre Heimat Großbritannien.

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Sie konnten von der Guardia Civil am Flughafen von Palma de Mallorca festgesetzt werden, bevor sie in den Flieger Richtung Manchester einsteigen konnten. Nachdem sie eine Nacht in Untersuchungshaft verbrachten mussten, wurden sie am Samstag dem Richter vorgeführt worden. Jetzt sind die Drei erst einmal auf freiem Fuß, es wird aber Anklage gegen sie erhoben werden. Auch die neue Balearen-Präsidentin Margalida Prohens meldete sich in diesem Fall zu Wort und sprach der Touristin, die angeblich unter Drogen gesetzt und vergewaltigt wurde, ihre "volle Unterstützung" aus, so berichtet die MM-Schwesterzeitung "Última Hora". Sie bekräftige, dass "alle Kraft gegen diese Art der Aggression gegen die sexuelle Freiheit der Frauen" eingesetzt werden müsse.

Erst in der vergangenen Woche hatte sich eine andere mutmaßliche Gruppenvergewaltigung in demselben Hotel in Magaluf ereignet. Sechs Männer, Franzosen und Schweizer, sollen eine 18-jährige Britin gegen ihren Willen in einem Hotelzimmer missbraucht haben. Dabei sollen sie ihre Taten auch gefilmt haben. Im Hintergrund der Videos sei Ermittlern zufolge zu hören sein, wie sich die mutmaßlichen Täter lachen und amüsieren. Der erste, in dieser Sommersaison bekannte, Fall dreht sich um fünf deutsche Männer aus Nordrhein-Westfalen, die noch immer auf Mallorca in Untersuchungshaft sitzen. Passiert war die Tat Mitte Juli.