In einem der Wasserhindernisse auf dem Golfplatz liegt ein Fischerboot "vor Anker". Das ist jedoch nicht der Grund für den Ärger. | T Golf Calviá

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Erneuter Ärger für den deutschen Millionär und Golfplatzbesitzer Heiner Tamsen auf Mallorca. Nach Berichten der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" untersucht die Gemeinde Calvià derzeit, ob Tamsen bei dem Umbau der zwischen Magaluf und El Toro gelegenen Anlage T-Golf Calvià gegen kommunales Baurecht verstoßen hat. Sollte dies der Fall sein, drohen dem luxuriösen Club und seinen 50 Angestellten die Zwangsschließung.

Was war passiert?

Ein scheinbar sich verprellt gefühltes Ex-Mitglied hatte den Club vor ein paar Monaten im Rathaus von Calviá wegen eines vermeintliches Bauverstoßes auf der Anlage angeschwärzt. Konkret ging es um die Vergrößerung beziehungsweise Veränderung der ursprünglichen Form eines künstlichen Mini-Sees, in der Golfsprache als Wasserhindernis bezeichnet. Der anonyme Denunziant steuerte als Beweis für die Behauptung gleich auch noch ein paar professionelle Luftbilder seiner Kamera-Drohne bei. Die Gemeinde schickte daraufhin Inspektoren auf den Golfplatz, um den vermeintlichen Gesetzesverstoß in situ aufzudecken. Dabei stellte sich heraus, dass Tamsen seinen Teich tatsächlich ein wenig großzügiger gestaltet hatte, als auf den ursprünglich eingereichten und genehmigten Bauplänen zu sehen war.

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Das Rathaus leitete daraufhin ein Verfahren ein, um die Schwere des Bauverstoßes zu definieren. Sollte dieser als gravierend eingestuft werden, könnte dem Club und seinen 50 Angestellten theoretisch die Schließung drohen. Und zwar deshalb, weil die Gemeinde dem Club dessen Betriebslizenz entziehen müsste. Doch das will natürlich keine von beiden Seiten.

So ließ das Clubmanagement verlauten, dass es sich bei dem Verstoß lediglich um "kleine Abweichungen" des ursprünglichen Bauplanes handle, also praktisch nicht der Rede wert, ein Problem, dass man in kürzester Zeit durch eine Anpassung lösen könnte. Auch Calviás Bürgermeister Juan Antonio Amengual äußerte sich vernehmlich. "Es ist es der politische Wille, die Schließung des Golfplatzes zu vermeiden, auch wenn die technischen und rechtlichen Umstände, die den Ausschlag geben, über diesem Willen stehen", so der Bürgermeister. Schließlich dürfe man nicht vergessen, dass "hier fünfzig Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen".

Golfplatzbesitzer Heiner Tamsen, der die damals noch als Golf Poniente titulierte Anlage 2015 kaufte und mit weiteren Millionen Euro zu einer der exklusivsten Anlagen auf den Balearen umgestaltete, ist in Sachen Bauverstößen im Rathaus kein Unbekannter. So ließ die Gemeinde im Mai 2017 die Umbauarbeiten stoppen, nachdem herauskam, dass der Deutsche feinen Wüstensand aus der Sahara zum Befüllen seiner Bunker, den Sandhindernissen, herangeschafft hatte.