Abgestellt am Straßenrand wurde der gestohlene Leichenwagen in Sa Pobla wieder gefunden. | Privat

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Miquel Molondro ist Bestatter in Sa Pobla in Mallorcas Landkreis Raiguer. In der Nacht von Freitag auf Samstag schlief er friedlich in seinem Bett, als ihn eine Bekannte aus dem zwölf Kilometer entfernten Moscari herausklingelte. Sie hatte einen Leichenwagen seines Unternehmens vor ihrem Haus entdeckt und wollte nun wissen, ob ihr Nachbar gestorben sei. Molondro fiel aus allen Wolken. Er hatte keine Dienstbereitschaft und dachte, dass seine Fahrzeuge alle in der verschlossenen Garage stünden. Um sicher zugehen, ließ er sich jedoch von der Bekannten die Autonummer der Leichenwagens durchgeben – und musste feststellen, dass das Fahrzeug ihm gehörte.

Sofort ging er zur Garage und stellte fest: Sie war aufgebrochen und durchwühlt worden. Der oder die Diebe hatten den Fahrzeugschlüssel erbeutet und waren mit den Wagen durchgebrannt. Da Bestattungsunternehmen naturgemäß auch Leichen transportiert, hatten sich die Nachbarn nicht daran gestört, dass der Lieferwagen zu nachtschlafender Zeit die Garage verließ.

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Noch in der Nacht erstatteten Molondro und sein Sohn Anzeige bei der Guardia Civil, und zusammen mit den Beamten fuhren sie nach Moscari, um Wagen und Täter zu finden. Doch sie waren wie vom Erdboden verschluckt.

Noch bevor der Morgen dämmerte, machte der Unternehmer den Diebstahl seines Transporters in den sozialen Netzwerken bekannt. Mit Erfolg. Um sieben Uhr in der früh erhielt Molondro den Anruf eines Nachbarn, der den Leichenwagen entdeckt hatte, abgestellt an einem Straßenrand in Sa Pobla und, wie sich später herausstellte, innen durcheinandergebracht. Ein anderer Anwohner erzählte dem Bestattungsunternehmer, er haben den Wagen nachts um vier gesehen, wie er mit einem Affenzahn einige Stoppschilder überfuhr. „Er raste schneller als ein Krankenwagen”, so Molondro.

Sein gestohlener Transporte war am gestrigen Samstag das Gesprächsthema in Sa Pobla. Nun rätseln er und viele Anwohner, wer den Leichenwagen gestohlen hat. „Entweder ein paar junge Hooligans, die ihn genommen haben, um zu feiern oder sich mit ihren Freunden in anderen Städten zu treffen, oder, was wahrscheinlicher ist, jemand, der einem okkulten Fetischismus frönen wollte”. Mutmaßt Molondro. Unterdessen laufen noch die Ermittlungen der Guardia Civil.