Objekt der Begierde: Ein bezahlbare Mietwohnung in der Inselhauptstadt Palma de Mallorca. | Ultima Hora

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Dass die Suche nach einer bezahlbaren Mietwohnung in Mallorcas Inselhauptstadt Palma seit geraumer Zeit ein nahezu unmögliches Unterfangen darstellt, ist eigentlich nichts Neues. Das einschlägige Immobilienportal Idealista verdeutlichte das Problem am Dienstag mit neuen Zahlen. Demnach, so zitiert die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" aus dessen Studie, kommen im Durchschnitt auf jedes Wohnungsangebot in Palma 38 ernsthafte Interessenten. Damit liegt die Inselmetropole deutlich über dem spanischen Durchschnitt von 27 Anfragen.

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Die schlechtesten Karten haben laut der Idealista-Auswertung Wohnungssuchende in der baskischen Stadt Vitoria. Dort nehmen Wohnungsanbieter ihre Anzeige erst nach durchschnittlich 70 eingegangenen Anfragen aus dem Netz. Auf den Plätzen folgen Guadalajara (Castilla-La Mancha) mit ein Verhältnis von Anzeige/Anfragen von 1:59, Santa Cruz auf Teneriffa (1:44) sowie Las Palmas auf Gran Canaria und Pamplona in der Region Navarra mit jeweils 1:41. Deutlich bessere Chancen, an eine Wohnung über eine bei Idealista aufgegeben Anzeige zu kommen, haben Suchende in der Universitätsstadt Salamanca (Castilla-León, 1:7), Ciudad Real (Castilla-La Mancha) und Badajoz (Extremadura) mit einem Verhältnis von jeweils 1:8 und in den Städten Cáceres (Extremadura), Segovia (Castilla-León) und Córdoba (Andalusien), wo Anzeigen jeweils nach durchschnittlich neun Anfragen deaktiviert werden.

Im Mittel, so ist der Studie zu entnehmen, stiegen die Mieten in Spanien im vergangenen Jahr um 12,6 Prozent. Haupttreiber ist nach Ansicht der Verfasser eine "verfehlte Wohnungsbaupolitik, die eine Verknappung des Angebots" nach sich ziehe. "Immer mehr Wohnungssuchende haben bei den Castings der Vermieter keine Chance mehr", sagte Idealista-Sprecher Francisco Iñareta. Zu den größten Leidtragenden der Wohnungsmisere gehörten Familien und Einkommensschwache. Um Druck vom Kessel zu nehmen, so Iñareta, bliebe der Politik nichts anderes übrig, als den Bau von staatlich gefördertem Wohnraum zu forcieren. Erst wenn sich die Schere von Angebot und Nachfrage wieder schließe, würden die Preise für Mietwohnungen wieder sinken.