Zum Abkühlen in den Laden? Wenn es nach dem spanischen Ministerpräsidenten Sánchez geht, ist damit bald Schluss. | J. Morey

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Der Vorschlag von Ministerpräsident Pedro Sánchez, Klimaanlagen im Sommer und Heizungen im Winter zu drosseln, um Energie zu sparen, ist auf Mallorca auf Kritik gestoßen. Die Einzelhandelsverbände Afedeco und Pimeco halten nichts davon. „Nicht alle Geschäfte sind gleich, man kann das nicht pauschal umsetzen”, so Toni Gayá, Afedeco-Präsident. Alleine die Vorstellung, in einem großen Kaufhaus habe es im Sommer 27 Grad, sei schlimm. „Es würde sogar übel riechen”, so Gayá.

Hintergrund: Sánchez hatte am vergangenen Freitag vorgeschlagen, die Klimaanlagen im Sommer deutlich zu drosseln. So sollen dann Innenräume nicht unter 27 Grad gekühlt werden dürfen. Im Winter wiederum solle die Heiztemperatur die 19-Grad-Marke nicht übersteigen. Das dürfte hart werden: Denn gerade während des Sommers im Land lieben die Spanier deutlich herabgekühlte Büros, Arbeitsbetriebe, Läden und Verkehrsmittel. Das soll nun aber anders werden. Sánchez will ein Dekret zur Energieeinsparung auf den Weg bringen, das die Abhängigkeit von ausländischem Gas reduzieren soll.

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Ein weiterer Punkt in dem Vorhaben sieht vor, dass bei Behörden und Kaufhäusern die Türen der Einrichtungen so lange wie möglich geschlossen bleiben, um Wärme- und Kälteverluste zu vermeiden, wenn die Klimaanlage oder die Heizung eingeschaltet ist. Neben großen Warenhäusern wären davon auch andere Unternehmen wie Hotels und Bankfilialen betroffen. Für Privathaushalte werde es vorerst keine obligatorischen Einschränkungen geben.

Sánchez war zur Präsentation des Vorhabens ohne Krawatte erschienen, was bei ihm nicht die Regel ist. Er erklärte dazu „Sie sehen, ich trage keine Krawatte. Das bedeutet, dass jeder von uns zum Energie sparen beitragen kann.“ Er erntete dafür Kritik und Spott aus Reihen der Opposition.