In den Hotels der Inseln könnten bald Gästebetten verschwinden. | P. Bota

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Auf Mallorca und seinen Nachbarinseln könnten bald rund 2000 Gästebetten pro Jahr verschwinden. Das berichtet die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora". Die Berechnungen beruhen auf einem Vorschlag der Regionalpartei Més für eine entsprechende Änderung im neuen Tourismusgesetz, auf den sich die Koalitionäre des Linkspakts offenbar geeinigt haben.

Demnach ist nun zur Reduzierung der touristischen Plätze auf dem Archipel eine "2x1"-Regelung vorgesehen. Heißt: Wann immer ein Hotel dauerhaft schließt oder Gästebetten verkauft, halbiert sich deren Anzahl automatisch. Auf diese Weise würden auf Mallorca und den Nachbarinseln nach und nach – wenn auch in sehr kleinem Rahmen – die Urlauberplätze reduziert. Dass die Balearen-Regierung, an der neben Més die Sozialisten und Unidas Podemos beteiligt sind, eine solche Reduzierung plant, war bekannt. Nun scheint sich zu konkretisieren, wie genau die Maßnahme ausgestaltet wird.

Offenbar soll diese Regelung zunächst nur auf jene Gästebetten angewandt werden, die von den Hotels oder anderen Unterkünften gegenseitig zum Verkauf angeboten werden. Jene 18.000 Gästebetten, die über die Bettenbörse der Landesregierung vergeben werden, sollen davon zunächst ausgenommen sein. Hier sollen die Inselräte eingebunden werden, die entscheiden müssen, ob sie auch hier die "2x1"-Regelung anwenden oder alle Betten am Markt halten. Die Vertreter der Balearen-Regierung versichern, dass der Wegfall dieser Zahl an touristischen Plätzen nicht zu einem Rückgang der Wirtschaft auf den Inseln führen werde.

Hintergrund: Das neue Tourismusgesetz der Balearen ist bereits im Februar als Dekret im Rahmen eines beschleunigten Verfahrens auf den Weg gebracht worden. Der Linkspakt hatte sich aber offengehalten, während des parlamentarischen Gesetzgebungsverfahres noch eine Vielzahl von Änderungen vorzunehmen.