Die am Dienstag zusammengetretene Kommission CITS, die über die Vergabe der Projekte entscheidet, die mit dem Geld aus der Touristenabgabe Ecotasa bedacht werden. | Jaume Morey

TW
4

Nachdem sich zu Beginn der Woche die Projekte rauskristallisiert haben, die von der auf den Balearen eingenommenen Touristensteuer Ecotasa bedacht werden sollen, ist am Dienstag eine Kommission für die finale Entscheidung zusammengetreten. Das versprach Spannungen unter den Beteiligten.

68 Projekte auf den Balearen sollen insgesamt mit einer Summe von 104,9 Millionen Euro finanziert werden. 41 Projekte davon und jeder dritte Euro entfallen alleine auf die Inselhauptstadt Palma.

Bei der Aufschlüsselung der finanzierten Projekte wird angegeben, dass 39 Prozent für die Umwelt und 22 Prozent für Innovation und den Kampf gegen den Klimawandel bestimmt sind. Darüber hinaus entfallen zehn Prozent auf die saisonale Anpassung und den nachhaltigen Tourismus und elf Prozent auf neue Wohnprojekte auf Mallorca und den Balearen.

Aber auch andere Teile der Insel profitieren: Wie geplant soll die Jugendherberge in La Victòria bei Alcúdia renoviert werden. Auch die Restauration der historischen Festung auf der Felseninsel von Cabrera südlich vor Mallorca steht auf der Liste. Weitere wichtige Punkte sehen den Ausbau von Solarstromanlagen (sieben Millionen Euro), den Ausbau des Handwerkssektors (fünf Millionen Euro) und etwa die Pflege historischer Kulturerbestätten (900 000 Euro) vor.

Betroffene Unternehmer und Verbände zeigten sich am Dienstag gar nicht zufrieden mit der Entscheidung der Kommission zur Förderung des nachhaltigen Tourismus (CITS).

Ähnliche Nachrichten

Die Präsidentin des Hotelverbandes der Playa de Palma (AHPP), Isabel Vidal, teilte unterdessen mit, dass die Hotels des beliebten Feriengebietes es für "einen Witz" halten, dass zehn Millionen Euro zur Finanzierung des Ausbaus der U-Bahn-Linie zum Parc Bit verwendet werden sollen. Die Playa de Palma hingegen wurde im vergangenen Jahr nur mit zehn Prozent des eingenommenen Geldes bedacht, obwohl mehr als die Hälfte der Touristensteuer dort eingenommen wurde.

Beworben hatte man sich mit den Vorschlägen, kommunale Parkplätze, neue Sportinfrastrukturen sowie einen Fuß- und Radweg zu schaffen, der die verschiedene Teile der Playa de Palma miteinander verbindet. Außerdem soll die erste Meereslinie weiter umgebaut werden.

Auch andere Hotelverbände der Insel wie CAEB und FEHM kritisierten, dass die Projekte nicht dem entsprächen, was man von einer Steuer erwarten würde, in deren Fokus die Umwelt steht. Naturschutzverbände der Insel bezeichneten es sogar als "Betrug".

Der Präsident des balearischen Gemeindeverbands FELIB, Antoni Salas, zeigte sich enttäuscht und sieht die Gemeinden auf Mallorca im Nachteil: 36 seiner Finanzierungsvorschläge wurden abgelehnt.

Die seit 2016 erhobene Ecotasa wird oft fälschlicherweise als "Umweltsteuer" bezeichnet. Ursprünglich soll sie für Maßnahmen zur Förderung eines nachhaltigen Tourismus verwendet werden.