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Hotelbauten zur Linken, Hotelbauten zur Rechten. Die Wohn- und Urlaubsanlage Son Baulò im Süden von Can Picafort ist eine Feriensiedlung, wie sie im Buche steht, und gleichzeitig Startpunkt für eine traumhafte Wanderung.

Vom Kreisverkehr an der Straße von Can Picafort nach Artà führt der Weg durch die Urbanisation hinab zum Strand von Son Baulò, wo Parkplätze zur Verfügung stehen. Die palmengesäumte Promenade endet direkt an der "Playa", wo Wanderer in einem der Cafés eine letzte Stärkung zu sich nehmen können, bevor die Schuhe geschnürt werden und es los geht.

Die Wanderroute GR-222 verläuft von Son Baulò über die Nekropole von Can Picafort bis Son Serra de Marina und ist auf den üblichen Holztafeln ausgeschildert. Zunächst zieht sich der Weg entlang am Strand von Son Baulò, wo sich die Wellen an der steinigen Landzunge brechen, während Vögel am blauen Himmel ihre Kreise ziehen.

Je weiter man sich von der Promenade entfernt, desto leiser werden die Stimmen der tollenden Kinder und Café-Besucher und es kehrt Ruhe ein. Eine Ruhe, die einen während der ganzen Route begleitet. Nur hier und da wird sie durchbrochen, vom Kreischen einer Möwe oder dem Schnattern einer Ente.

Hat man einmal die Landzunge von Son Baulò hinter sich gelassen, eröffnet sich ein einzigartiges Panorama. In der Ferne glitzern die Silhouetten von Colònia de Sant Pere und Betlem vor dem beeindruckenden Bergrücken, der sich bis zum Kap Farrutx zieht. Links reicht der Blick über die Bucht von Alcúdia, rechts wehen die Blätter der Palmen von Son Real im Wind.

Der Weg führt entlang der steinigen Küste, an der sich die in den Wintermonaten angespülten und mittlerweile getrockneten Posidonia-Berge türmen. Hier und da versucht ein Angler sein Glück. Nur ganz vereinzelt trifft man auf Spaziergänger, Jogger oder Hundebesitzer.

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Nach etwa einer halben Stunde erreicht man die Nekropole von Can Picafort. Das 800 Quadratmeter umfassende Gelände stammt aus dem siebten bis vierten Jahrhundert vor Christus, wurde aber auch später noch als Bestattungsort genutzt. Archäologische Ausgrabungen auf dem Gräberfeld begannen nach der Entdeckung im Jahr 1957. Heute ist das Gelände Aussichtspunkt, Fotomotiv vor einer imposanten Landschaft und ein beliebter Rastplatz von Wanderern.

Der festgetretene Pfad schlängelt sich von dort aus zum Teil über die Felsen am Meer, zum Teil durch die mit Sträuchern bewachsenen, kargen Gesteinsformationen etwas weiter oberhalb an der Grenze zum Gelände von Son Real.

Etwa einen Kilometer vor Son Serra de Marina mündet der Torrent des Revellar. Rechts zweigt ein Weg ab, den es sich zu gehen lohnt. Er schlängelt sich zunächst durch die Dünen und dann immer entlang am Fluss bis zum Refugium Son Serra. Hier, in diesem abgelegenen Tal, das von der Straße nur über einen Schotterweg zu erreichen ist, regiert die Stille.

Wanderer gehen durch ein kleines Waldgebiet, das aber rechts immer wieder einen Blick zum Fluss zulässt, wo die Enten im Tiefflug die meist recht ruhige Wasseroberfläche in Bewegung bringen. Die Weite der Küstenlandschaft mit dem Meeresrauschen weicht hier einer fast schon beängstigenden Stille. Die Farben braun und blau weichen einem satten Grün. Es sind diese Gegensätze, die den Reiz der Strecke ausmachen.

Die äußeren, flachen Mauern des Refugiums eignen sich hervorragend für ein Picknick, ehe der Rückweg angetreten wird. Insgesamt dauert die Wanderung etwa drei Stunden und ist recht leicht zu gehen.

(aus MM 14/2015)