Im Flieger können auch Haustiere mit auf die Insel reisen. 
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Seit der Pleite von Air Berlin und Germania haben Residenten, Ferienhausbesitzer und Tierschützer es schwer, Hund und Katze zwischen Mallorca und den Heimatländern befördern zu lassen. Nur noch wenige Airlines nehmen Tiere mit. Von Flughäfen wie Dresden und Erfurt, die zuvor fast ausschließlich von Air Berlin und später Germania bedient wurden, gibt es den Service im Frachtraum nun gar nicht mehr. Die Kosten für Bellos Flugticket liegen nicht selten höher als für Herrchen und Frauchen. Besonders Billig-Fluglinien schließen den Transport von Vierbeinern – egal ob in der Kabine oder im Gepäckraum – aus.

Von Deutschland, Österreich und der Schweiz aus bieten nach wie vor Lufthansa, Condor, Tuifly, Swiss, Norwegian, Sundair, Austrian Airlines und Edelweiss Air die Tiermitnahme sowohl in der Kabine als auch im Frachtraum an.

Ob Hund oder Katze mit in die Kabine genommen werden darf, richtet sich nach dem Gewicht. Je nach Airline sind zwischen sechs und zehn Kilo (inklusive Transporttasche) erlaubt. Eurowings und Vueling befördern nur Hunde und Katzen in der Kabine, die mit Tasche maximal acht Kilo wiegen. Im Frachtraum nehmen sie gar keine Tiere mit. Die Kosten betragen rund 50 Euro. Der Tiertransport muss immer angemeldet werden.

Easyjet und Ryanair sowie Laudamotion transportieren gar keine Tiere.

Beschränkt ist die Mitnahme meist auf Hunde und Katzen. Manchmal werden aber auch Kaninchen, Vögel und Schildkröten geflogen. Der Tiertransport muss zusätzlich zum Ticket gebucht und bezahlt werden. Die Preise können für große Hunde bis zu 225 Euro pro Strecke im Frachtraum betragen, in der Kabine sind sie wesentlich günstiger. Vierbeiner, die ein bestimmtes Höchstgewicht überschreiten, werden im Frachtraum befördert. Meist ist nur ein Tier pro Passagier erlaubt, Swiss und Austrian Airlines gestattet zwei.

Zudem bietet sich eine frühzeitige Buchung – am besten schon bei der Reservierung – an, da die Fluggesellschaften nicht in unbegrenzter Anzahl Tiere befördern. Oftmals müssen die Vierbeiner mindestens 24 Stunden vor Abflug angemeldet sein. Zu beachten gilt auch, dass der Tierhalter die Transportbox für seinen Vierbeiner selbst mitbringen muss. Auch Futter- und Wasserbehälter dürfen nicht vergessen werden. Sie müssen allerdings unbefüllt sein, Futter und Wasser gibt es für die Tiere nur im Fall von Verzögerungen.

Halter bestimmter kurznasiger Hunde- und Katzenrassen, die zu Atemproblemen neigen, müssen sich vor Abflug informieren, ob die Tiere überhaupt befördert werden. Einige Airlines lehnen deren Transport ab. Gleiches gilt auch für sogenannte Kampfhunde. Ratsam ist es, sich vor der Buchung über die aktuellen Konditionen der jeweiligen Fluggesellschaft schlau zu machen.

Für Hunde gilt meistens, dass sie mindestens zwölf Wochen alt sein müssen, sie benötigen einen Chip, einen Heimtierausweis und eine Tollwutimpfung (mindestens 30 Tage und maximal ein Jahr alt), um zwischen Deutschland und Spanien hin- und herreisen zu können.

Abgeholt werden Vierbeiner, die im Frachtraum reisen, am Flughafen in Palma übrigens an der Ausgabestelle zwischen Kofferband zehn und elf. Wer seinen Hund für den Transport im Gepäckraum aufgeben muss, sollte sich mindestens 90 Minuten vor Abflug am Schalter einfinden. Auch der Transportkäfig wird vor Abflug kontrolliert, dafür muss das Tier ihn verlassen.

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Die Internationale Luftverkehrs-Vereinigung IATA rät übrigens davon ab, Tieren vor dem Flug ein Beruhigungsmittel zu geben. Für Blindenhunde gelten allgemein andere Bestimmungen, sie können meist kostenfrei in der Kabine ohne Transportbox reisen.

So muss die Transportbox aussehen

Verunsicherung gab es bei einem MM-Leser: Auf einem Condor-Flug von Frankfurt/Main nach Mallorca wurde die Transportbox für seinen Hund, die er seit Jahren benutzt, nicht mehr anerkannt. Er kaufte zwei neue Transportboxen für mehrere Hundert Euro. Zwei waren es, weil die erste die Maximalgröße von Condor überschritt.

Condor teilte auf MM-Anfrage mit: Eine Transportbox für die Beförderung von Tieren im Frachtraum muss die Vorgaben der Internationalen Luftverkehrs-Vereinigung IATA erfüllen. Diese berücksichtigen das Wohl des Tieres. Zusätzlich sind auf der Homepage aber auch Maße angegeben, welche die Box trotz Einhaltung der IATA-Vorschriften nicht überschreiten darf.

Für den Transport von Tieren im Frachtraum bietet Condor zwei unterschiedliche Größen der Transportboxen an: 80 Zentimeter Länge, 55 Breite, 100 Höhe oder 125x75x100 Höhe. Die Transportbox des Kunden mit 122x81x89 Zentimetern habe die vorgeschriebenen Maße für beide Möglichkeiten in der Breite überschritten, weshalb die von ihm zuerst gekaufte Box leider nicht befördert werden konnte.

Lufthansa beispielsweise schreibt auf seiner Webseite detailliert vor: Die Transportbox muss vom Passagier mitgebracht werden. Ratsam ist, das Tier Tage vor dem Abflug an das Behältnis zu gewöhnen. Der Transportbehälter muss so groß sein, dass es sich stellen, legen und drehen kann.

Die maximale Größe beträgt 125x75x85 Zentimeter. Die Box muss ausbruchsicher sein. Empfohlen werden stabile Plastik- oder Holzkäfige ohne Rollen. An allen vier Seiten müssen sich Lüftungslöcher befinden, die allerdings nur so groß sein dürfen, dass das Tier mit keinem Körperteil hindurch passt und nicht beißen oder kratzen kann. Im Innenraum dürfen sich keine spitzen Ecken oder Nägel befinden, an denen sich Hund oder Katze verletzen können.

Der Transportkäfig muss auslaufsicher sein und mit saugfähigem Material ausgelegt werden (Zeitungen, Pappe und Streu sind nicht gestattet). Ungefüllte Futter- und Wasserschalen müssen im Käfig angebracht und von außen befüllbar sein.

Pro Box ist nur ein Tier gestattet. Leine und Halsband sollte der Passagier im Handgepäck befördern.

(aus MM 09/2019)