Markant ragt am Westhang des Puig de Galatzó eine Felsspitze in die Höhe. | Fotos: jm

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Der Puig de Galatzó (1027 Meter) ist einer der besten Aussichtspunkte der Insel und doch leicht zu besteigen

Dem Volksmund zufolge markiert der Puig de Galatzó den Beginn des Tramuntana-Gebirges. Der Berg ist der südlichste Eintausender Mallorcas, in Richtung Norden bis zum Cap de Formentor türmen sich fast 100 Kilometer Fels.

Der Legende nach trafen sich auf dem Gipfel einst die drei Herren der angrenzenden Landgüter zur regelmäßigen Lagebesprechung ­ keiner von ihnen musste seinen Grund und Boden verlassen, heißt es. Auch heute liegt der Gipfel exakt an dem Punkt, an dem die drei Gemeinden Puigpunyent, Calvià und Estellencs aneinandergrenzen. Aber auch als Hort des Schreckens spielt der Galatzó eine Rolle im kollektiven mallorquinischen Gedächtnis. So soll hier nachts der "Comte Mal", der "Graf des Bösen" auf einem schwarzen Pferd sein Unwesen treiben.

Wer sich bei strahlendem Sonnenschein zur Besteigung aufmacht, bekommt von derlei bedrückender Stimmung aber gar nichts mit. Im Gegenteil: Der Puig de Galatzó eignet sich hervorragend für eine nicht allzu schwere Bergwanderung. Denn obwohl er mit seinen 1027 Metern zu den höchsten Gipfeln Mallorcas gehört, kann man in einer guten Stunde oben sein. Zumindest, wenn man nicht den langen Aufstieg über Estellencs wählt, sondern den kurzen über Puigpunyent.

Von der Hauptstraße des Bergdorfes folgt man mit dem Auto der Ausschilderung in Richtung ,,Reserva Puig de Galatzó". Der Weg führt zunächst durch Nebenstraßen des Ortes und dann in Kurven stetig ansteigend in Richtung Puig de Galatzó. Nach etwa 3,4 Kilometern liegt rechterhand die Finca "Es Cucui". Hier folgt man nicht mehr dem Schild zum Abenteuerpark "Reserva Puig de Galatzó", sondern hält sich rechts. Nach rund 1,1 Kilometern gelangt man zu einem alten Steinbruch (rechterhand). Die Straße ist hier wegen zahlreicher Schlaglöcher mit Vorsicht zu befahren. Zirka 200 Meter weiter ignoriert man einen Abzweig nach links, nach weiteren 500 Metern gilt es, rechts abzubiegen. Von hier geht es 200 Meter bergauf bis zur Font des Pi. Nur das gemauerte Becken der einstigen Quelle ist noch zu sehen, Wasser sprudelt hier höchstens nach starken Regenfällen. Hier, bereits auf mehr als 500 Metern Höhe, kann das Auto bis zur Rückkehr stehen bleiben.

Ein ausgewaschener Pfad führt nun rund 100 Meter bergauf bis zu einem Abzweig nach rechts ein von Menschenhand aufgeschichteter Steinturm markiert die Stelle. Solche "Steinmännchen" begleiten die Wanderer bis auf den Gipfel und sind als Wegweiser unverzichtbar. Durch einen Steineichenwald geht es weiter, bis rechterhand ein Aussichtsturm der Bergwacht auftaucht, der Weg schlängelt sich nun links durch karger und felsiger werdende Buschlandschaft. Von hier aus sind es etwa zehn Minuten bis zu einem mit zwei "Steinmännchen" markierten Abzweig. Nun geht es auf einem schmalen Pfad am Berghang entlang bis zu einem rund 50 Meter breiten Geröllfeld, das überquert wird.

Nach weiteren 20 Minuten gelangt man an eine Wegkreuzung. Geradeaus führt der Weg nach Estellencs, linkerhand folgt das letzte Stück auf den Gipfel. Nun wird es steiler, steiniger, aber auch immer schöner. Der Blick reicht bereits tief in die umliegenden Täler und weit über das Meer. Die letzten Meter bis zum Gipfel heißt es: über Felsen klettern. Hier müssen die Hände zu Hilfe genommen werden. Achtung: Ist das Wetter feucht, ist es hier glitschig. Den Lohn für die Anstrengung aber gibt es gleich darauf: Der Rundumblick, der sich dem Bergsteiger vom Gipfel bietet, entschädigt für die Mühen.

INFOS

Höhe: 1027 Meter

Lage: Der Puig de Galatzó liegt genau dort, wo sich die drei Gemeinden Puigpunyent, Calvià und Estellencs treffen.

Anfahrt: Der kürzeste Weg auf den Puig de Galatzó führt über Puigpunyent. Von dort geht es zur Font des Pi, wo man das Auto abstellen kann.

Aufstieg: Von der Font des Pi geht es rund eineinhalb Stunden bergauf, zum Teil über Fels. Der Weg ist mit Wegweisern und ,,Steinmännchen" markiert. Wanderstiefel sind unverzichtbar.

Aussicht: Bei klarem Wetter ist Palma gut zu sehen, ebenso wie Estellencs und Puigpunyent.