Die Gastronomen auf Mallorca streben zumindest auf den Außenterrassen ein Rückkehr zur Normalität an. Anders als früher müssen jedoch die Abstände zwischen den Tischen größer sein. | Pilar Pellicer

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Auf Mallorca planen die Gastronomie- und Arbeitgeberverbände die Rückkehr der Restaurants zur Normalität, sobald die Ausgangssperre und der Notstand in Spanien in Zusammenhang mit dem Coronavirus gelockert werden. Gütesiegel, Plexiglaswände, Desinfektionsspender, Speisekarte aufs Smartphone, mehr Außenbereiche – das sind nur einige Ideen, mit denen die Inselgastronomie eine rasche Öffnung anstrebt.

Der Gastronomieverband unter seinem Vorsitzenden Alfonso Robledo steht dieser Tage in engem Kontakt mit der Handelskammer von Mallorca. Ziel ist das Erstellen eines Aktionsprotokolls für Bars, Cafés und Restaurants, um diese mit einem Gesundheitszertifikat und einem entsprechenen Gütesiegel auszustatten. Letzteres soll alle vom Gesundheitsministerium geforderten Vorgaben und Kontrollen garantieren.

Die Handelskammer unterstützt die Initiative der Gastronomen. Das angedachte Präventionsprotokoll soll mit einem spezialisierten Dienstleister erarbeitet werden, um den Unternehmen sowie den Gästen und Beschäftigen maximale Sicherheit zu gewährleisten. Vor der Erteilung eines solchen Zertifikats müssen die Betriebe Fortbildungskurse in Sachen Covid-19 sowie den hygienischen Gegenmaßnahmen durchlaufen.

Das Vorgehen stößt aber auch auf Kritik. So mahnt die Präsidentin des mittelständischen Unternehmerverbandes, Eugenia Cusí, zusätzlich Massentests in der Bevölkerung an. Was nützten alle Maßnahmen der Gastronomen, wenn anschließend infizierte Gäste die Lokale aufsuchten, mahnte sie.

Unterdessen hat Gastronomie-Präsident Alfonso Robledo eine Reihe von Vorschlägen präsentiert, mit denen die Sicherheit vor Ansteckungen in den Lokalen ausgebaut werden soll. So hat er in seinem eigenen Lokal mobile Wände aus Plexiglas installiert, um die Tischen von einander zu isolieren.


Der Präsident der Gastronomieverbandes Mallorca, Alfonso
Robledo, zeigt das Plexiglas-Schirmsystem, mit dem er in
seinem Restaurant Las Cuevas de Genova experimentieren
wird. Foto: Jaume Morey

Diese Maßnahme könnte in der Branche auf freiwilliger Basis umgesetzt werden, plädierte Robledo. Unahängig davon sei der von der Gesundheitsbehörden vorgeschriebene Mindestabstand von eineinhalb Metern zwischen den Tischen einzuhalten.

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Keine Menükarten auf Papier

Ferner sollen keine Menükarten mehr an die Gäste ausgegeben werden. Über die Speisen informiert stattdessen eine QR-Code, mit dem die Auswahl und Preise auf dem Smartphone der Besucher erscheint und dort eingesehen werden kann.

An den Eingängen der Lokale haben zudem Handspender mit Desinfektionsmittel bereitzustehen. Die Mitarbeiter des Lokals erhalten beim Eintreffen am Arbeitsplatz entprechende Arbeitskleidung und Schuhe, samt Handwäsche und transparenten Masken. Das geplante Protokoll sieht, wie in Madrid, zudem vor, dass es Kellnern und Köchen verboten ist, in ihrer Dienstkleidung auf die Straße zu gehen.


Über die Speisen informiert eine QR-Code. Foto: Jaume Morey

Lokale mit Außenterrassen

Der Gastronomieverband begrüßte darüber hinaus, dass das Rathaus von Palma sich bereit erklärt hat, die Anzahl und Größe der Außenterrassen der Lokale im Stadtgebiet auszuweiten, damit deren "Aktivität und Arbeitsplätze aufrechterhalten werden können".

In einem Interview mit del Lokalsender Onda Cero Mallorca hatte Stadtrat Alberto Jarabo am Freitag gesagt, die Stadtregierung schließe die Möglichkeit nicht aus, die Anzahl der Terrassen und ihre Größe als Sicherheitsmaßnahme für Bars und Restaurants zu erhöhen. Die konkrete Formel werde von den staatlichen Regelungen abhängen.