Ein freudestrahlender Peter Haas bei der Weinlese. Groß: Das Anwesen auf Mallorca. | privat

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Wenn Peter Haas im heimischen Saarland von der Sehnsucht nach Mallorca übermannt wird, dann muss er nicht lange warten, bis er sie stillen kann. Denn allerhöchstens vier Wochen gehen ins Land, und der auf Insolvenzen spezialisierte deutsche Rechtsanwalt und seine Ehefrau steigen in ein Flugzeug, um mal wieder auf ihre Lieblingsinsel in den Süden zu jetten. Hier steuern sie ihr Landhaus mit Traumblick auf die Bucht von Alcúdia im verträumten Nordosten an und bleiben in der Regel einen Monat, bis es wieder nach Deutschland geht. Das verschlafen-authentische, etwas aus der Zeit gefallene Fischerdörfchen Colònia de Sant Pere liegt ganz in der Nähe.

Den Weg zum Mallorca-Glück zeichnete Haas in den vergangenen Monaten in einem durchaus munter geschriebenen Buch nach, das bei Amazon zu erstehen ist: „Can Pamboli, oder muss es denn wirklich Meerblick sein?”. Zu lesen ist, wie man um das ferne Jahr 1995 herum die stille Gegend zunächst kritisch ins Auge fasste, sich dann in ein Gelände samt Finca verguckte und dann dort damit begann, den großen gemeinsamen Traum zu verwirklichen: den Bau eines eigenen Hauses, und dies detailgetreu vom Aufspüren einer Anzeige im Mallorca Magazin über den Kauf des Grundstücks, die Unterzeichnung des Bauvertrags und diverse Baustellenbesichtigungen bis hin zum Einzug. Die Motivation? „Ich empfinde Genuss beim Schreiben”, so der Anwalt, der im Berufsleben eher mit trockener Materie zu tun hat, gegenüber MM.

Peter Haas schrieb auf, was er und seine Frau im bürokratietechnisch nicht unkomplizierten und mentalitätsmäßig sehr unterschiedlichen Staate Spanien alles erlebt hatten, bis Realität wurde, was Realität werden sollte. Anschaulich und humorig werden auch kuriose bis merkwürdige Begebenheiten geschildert, wie etwa der sündhaft teure und fast eine Ewigkeit andauernde Einsatz eines dieselbetriebenen Stromgenerators auf der Baustelle. Doch all dies und andere Probleme gerieten schnell in Vergessenheit, als das Haus mit dem Traumblick auf Mallorca endlich fertig war und in vollem Glanze erstrahlte, während im Hintergrund die Bucht von Alcúdia die romantische Mittelmeersehnsucht des deutschen Paars seelisch vervollkommnete. „Es ist unser kleines privates Paradies und einfach wunderbar”, so Peter Haas gegenüber MM. „Wir wollen es nie mehr missen.”

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"Can Pamboli" kann bei Amazon erstanden werden.
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Um das Naturerlebnis Mallorca zu optimieren, begannen der Saarländer und seine Frau damit, mit Hingabe und im Schweiße ihres Angesichts eigenes Olivenöl zu pressen und Wein herzustellen. Während ihnen die Arbeit an etwa 40 Olivenbäumen mithilfe ihres Sohnes durchaus leicht von der Hand ging und weiterhin geht, sieht das beim Rebensaft anders aus: „Ich hatte mir das mit dem Wein leichter vorgestellt, als es ist”, so der naturverbundene Jurist, der von den Trockensteinmauern und den zahllosen Schafen auf den ansehnlichen Feldern immer wieder aufs Neue bis über die Hutschnur fasziniert ist.

Um die Aufenthalte auf Mallorca möglichst unbeschwert zu genießen, begeben sich Haas und seine Frau vor allem, „wenn nicht August ist”, nach Mallorca – dann, wenn das Leben dort noch ruhig wie einst seinen Gang geht. „Wenn es zu voll ist, kommen wir nicht”, so der Inselfreund. Dass Mallorca neben der Massifizierung auch andere Probleme hat, ist Peter Haas durchaus klar. Vor allem ärgert ihn, das an vielen Orten bautechnisch oft „nicht geguckt wird, was zur Insel passt”.

Wobei die Probleme das eine sind und das schöne Leben das andere. Und auf letzteres konzentriert sich der Anwalt auf der Insel. Jenseits von Oliven und Wein sind es die Inselkatzen, die ihn elektrisieren. Und so durchfuhr ihn vor einigen Jahren die Idee, diesen Vierbeinern liebevoll ein schmales Konvolut zu widmen – „Mein Katzenleben”, ebenfalls bei Amazon zu haben. Beschrieben werden unterschiedliche Begebenheiten mit den auf Mallorca so häufig anzutreffenden Vierbeinern, im Katzenhaus, im Kinderbett oder im Garten. „Geschrieben habe ich dieses kleine Büchlein, damit sie nicht vergessen werden”, so Peter Haas.

Die literarischen Erzeugnisse des Anwalts sind eine Liebeserklärung an die Insel, die so viele deutsch- und anderssprachige Menschen voll und ganz in ihr Herz geschlossen haben, Residentenprosa, die Freude macht. Und die womöglich andere anregt, ihre Mallorca-Vernarrtheit ebenfalls zu Papier zu bringen.