An der Playa de Palma geht das Leben weiter. | Ultima Hora

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Nach der von der deutschen Bundesregierung ausgeprochenen Reisewarnung für Mallorca bleibt es den Pauschalreisegästen überlassen, ob sie sofort die Insel verlassen oder ob sie ihre Sommer-Ferien wie geplant beenden wollen. Darauf wiesen am Samstag die Reiseveranstalter Tui, Schauinsland und DER-Touristik hin. Da die in Berlin am Freitag beschlossene Maßnahme kein Reiseverbot ist, kann jeder weiterhin auf die Insel und zurück fliegen, wann er will.

Momentan befinden sich etwa 30.000 deutsche Touristen auf Mallorca, die meisten Veranstalter wollen von Woche zu Woche entscheiden, ob sie wieder Reisen anbieten.

„Viele Gäste sagen uns, sie fühlen sich auf Mallorca sicherer als zu Hause“, sagte Tui-Deutschland-Chef Marek Andryszak der „Bild am Sonntag“. "Sie melden sich bei uns und möchten bleiben“, so Andryszak weiter. Im Hotel oder auf einer Finca auf dem Land seien sie weit entfernt von den Partyzonen. „Die Gäste vor Ort haben schon einen guten Blick dafür, wie die Lage ist“, so Andryszak. Offiziell bittet der Reisekonzern die Urlauber, innerhalb von sieben Tagen nach Deutschland zurückzukehren.

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Alltours gibt den Urlaubern die Möglichkeit, ihre gebuchte Reise anzutreten und sogar weiter wie bisher zu buchen: "Bei Reisen nach Mallorca haben die Kunden die Wahl, ob sie die Reise antreten", hieß es. "Alternativ können sie ihren Urlaub mit Abreisen bis einschließlich 15.9.2020 kostenfrei stornieren. Neubuchungen für Mallorca sind ebenfalls weiterhin möglich. Die unternehmenseigenen Allsun Hotels bleiben geöffnet." Platz in Flugzeugen sei ausreichend vorhanden, man nutze die Kapazitäten vor allem von Condor und Eurowings.

Unterdessen kritisierte die Chefin des mallorquinischen Hotelverbandes FEHM, María Frontera, die Balearen-Regierung: Man habe die durchaus unter Kontrolle befindliche Corona-Situation in Deutschland nicht gut genug kommuniziert, sagte sie. Das habe alles viel "pro-aktiver" geschehen müssen. Der balearische Tourismusminister Iago Negueruela äußerte dazu, dass die Kommunikationsstrategie von der Zentralregierung in Madrid geregelt werde. Von den Balearen aus sei man in permanentem Kontakt mit den Reiseveranstaltern. Man werde jetzt alles tun, um die Saison wieder zum Laufen zu bringen, fügte Negueruela hinzu.

Die Regierung der Niederlande entschied inzwischen, Balearen-Reisenden eine 14-tägige Pflicht-Quarantäne aufzuerlegen. Bürger jenes Staates machen vor allem Urlaub an der Playa de Palma.