Die Anlage bei der Eröffnung im März 2022. | Ultima Hora

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Die im März 2022 mit viel Presse-Brimborium eingeweihte Wasserstoff-Produktionsanlage im ehemaligen Zementwerk von Lloseta nördlich von Palma de Mallorca hat bis heute so gut wie gar nicht funktioniert. Wie die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" herausfand, war ein essenzieller Bestandteil der Anlage falsch entworfen worden. Es handelt sich um den sogenannten Elektrolysebereich.

Die Wasserstoffproduktionsanlage war von der sozialistisch geführten Vorgängerregierung unter der damaligen Ministerpräsidentin Francina Armengol als nachhaltiges und zukunftsträchtiges Schmuckstück angepriesen worden. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte angesichts des Vorhabens Mallorca damals als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit gewürdigt. Die Anlage befindet sich in einem Komplex, wo bis vor einigen Jahren nicht sonderlich umweltfreundlich Zement hergestellt worden war.

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Verantwortlich für das Problem ist dem Zeitungsbericht zufolge die amerikanische Firma Accelera. Eine Elektrolyseanlage verwandelt Wassermoleküle mithilfe von Elektrizität im Rahmen eines komplexen Prozesses in Sauerstoff- und Hydrogenatome. Der so hergestellte Wasserstoff sollte zunächst als Kraftstoff für öffentliche Busse und Hotels genutzt werden. Geplant war, den Service unter anderem auch auf Häfen auszuweiten.

Das Problem wurde vom Hersteller selbst entdeckt, wann es behoben sein wird, ist unklar. Die Elektrolyseanlage sollte mit Strom funktionieren, der umweltfreundlich aus Solaranlagen gewonnen wird. Diese stellten balearenweit am Montag 218,1 Megawatt her, 9,9 Prozent mehr als am 29. Juli. Damit wurden erstmals in der Geschichte 200 Megawatt überschritten.