Die teuerste Einkaufsmeile auf Mallorca, was die Ladenmieten betrifft: die Straßen Jaime III. in Palma. Foto: D.Ladaria

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Auf Mallorca kann man leicht den Eindruck gewinnen, in Sachen Ladenöffnungszeiten gehe es drunter und drüber. Mal sind die Geschäfte wider Erwarten geöffnet, dann wieder geschlossen. Mal herrscht in einem Stadtviertel der reinste Shoppingrummel, nur ein paar Straßen weiter dann sind sämtliche Geschäfte verrammelt. Der Eindruck, dass es keine klaren Regeln gibt, ist aber falsch. Das Gegenteil ist der Fall: Die Ladenöffnungszeiten sind auf der Insel bis ins kleinste Detail geregelt.

Auch wenn die Regeln in Sachen Ladenöffnungszeiten also klar sind, gibt es viel Raum für Verwirrung. Denn es zwingt niemand die Ladenbesitzer, die gesetzlichen Öffnungszeiten auch auszuschöpfen - und viele tun das auch nicht. In Palma etwa öffnen sonntags bei Weitem nicht alle Geschäfte, die das dürften. Das gilt auch für viele andere touristische Zonen. Obendrein bleiben in den Wintermonaten, wenn kaum Urlauber auf der Insel sind, in vielen Orten die allermeisten Rolltore geschlossen.

Vor allem kleine und mittlere Einzelhändler sehen die zunehmende Liberalisierung der Öffnungszeiten kritisch. Der mallorquinische Verband Pimem etwa vertritt die Meinung, ausschließlich große Handelsketten profitierten von längeren Geschäftszeiten. Kleine Läden, die mehr Stunden geöffnet haben, steigerten nicht automatisch ihren Umsatz, wohl aber ihre Ausgaben, etwa für Personal.

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Wo wann welche Geschäfte geöffnet haben, ist letztendlich also reine Erfahrungssache. Dass in Palma zumindest die von Chinesen betriebenen Läden die gesetzlichen Öffnungszeiten voll ausschöpfen, ist eine Tatsache. Auch viele Bäckereien bedienen ihre Kunden sonntags. Zumindest vormittags gilt das auch für viele Zeitungsläden. Auch touristische Attraktionen wie etwa der Sonntagsmarkt in Santa Maria sorgen dafür, dass viele Geschäfte in der Nähe geöffnet haben.

Die üblichen Öffnungszeiten an Werktagen sind auf Mallorca in der Regel von morgens neun oder zehn (in Ausnahmefällen auch früher oder etwas später), bis abends 19 oder 20 Uhr (Kaufhäuser und Supermärkte schließen in der Regel später). Vor allem kleinere Läden schließen nachmittags für mehrere Stunden (zum Beispiel von 13 oder 14 Uhr bis 16 oder 17 Uhr). Samstags machen viele Geschäfte mittags zu und öffnen dann auch bis Montag nicht wieder.

Zu berücksichtigen ist in diesem Zusammenhang auch noch, dass es in jeder spanischen Gemeinde zwei lokale Feiertage gibt, die frei gewählt werden können. Meist wird an diesen Tagen des jeweiligen Ortspatrons gedacht. Das führt dazu, dass an solchen Tagen die Geschäfte in einem Dorf geschlossen sind, im Nachbardorf jedoch nicht.