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Das am besten erhaltene Schneehaus liegt unterhalb des Puig de Fártaritx in der Nähe des Puig Tomir (1104 Meter). Es ist das einzige, bei dem sogar noch das Dach vorhanden ist. Doch der Zugang ist beschwerlich.

Die hier vorgeschlagene Wanderung führt über den klassischen "Itinerari de Neu", den "Schneeweg". Ausgangspunkt ist bei Kilometer 22,6 auf der MA-10, die von Lluc nach Sóller führt, kurz vor der Siedlung "Urbanització de Son Masip". Die Wanderung ist Teil des Weitwanderwegs GR-221 und ist Teil der Strecke von Son Amar nach Sóller.

Am Straßenrand weist ein Holzschild mit der Aufschrift "GR-221 Casa de Neu d' en Galileu 1h 26 min" den Weg in einen Steineichenwald. Viele Bäume sind mit Drahtzaun umwickelt zum Schutz vor den Ziegen, die die jungen Triebe abnagen. Immer wieder sieht man links und rechts des Wegs alte Köhlerplätze und -hütten. Nach einer guten halben Stunde Anstieg ist die kürzlich restaurierte "Casa de Neu de Son Masip" erreicht. Sie ist das erste urkundlich erwähnte Schneehaus der Insel. Schon 1616 soll es in Betrieb gewesen sein.

Kurz danach beginnt ein steiler Aufstieg über die "Voltes (die Kehren) d'en Galileu". Es handelt sich dabei um einen kunstvoll restaurierten Trockensteinweg. Er wurde einst angelegt, um den Zugang zu den höher gelegenen Schneehäusern zu erleichtern. Galileu war der Name des Baumeisters. In vielen Kehren windet sich der Weg 250 Meter nach oben. Dann ist das Plateau "d'en Galileu" auf 1100 Metern Höhe erreicht.

Bäume wachsen hier fast nicht mehr. Den felsigen Boden bedecken Schilfgräser und das Balearen-Johanniskraut. Wenn man es mit der Hand zerreibt, riecht es nach Zitrusfrüchten. Bei einer Pause kann man einen Panoramablick über das Tal von Lluc und auf mehrere Tausender-Gipfel der Tramuntana genießen. Das Kloster Lluc ist rechter Hand in der Tiefe zu sehen. Davor die ausgedehnten Steineichenwälder. Direkt gegenüber liegt der Puig Roig (1008 Meter) – deutlich zu erkennen am Hang die alten Schmugglerwege aus vergangenen Zeiten. Daneben lugt der Puig Caragoler de Femenia hervor (922 Meter), im Hintergrund befindet sich das Castell del Rey bei Pollença.

Auf dem Plateau liegen die hervorragend restaurierten "Cases de Neu d'en Galileu". Sie wurden 1692 erbaut und bis 1908 genutzt. Der Wanderweg führt dicht an der Spitze des Puig d'en Galileu (1181 Meter) vorbei. Wer mag, kann ihn besteigen. Er ragt nur wenige Meter aus dem Plateau hervor. Dann folgt ein kleiner Abstieg zum "Torrent de Font de Sa Teula Comafreda" gefolgt vom letzten Aufstieg in Richtung Puig de Massanella (1365 Meter), zum Coll des Telègraf (1126 Meter).

Am Weg liegt die Ruine einer weiteren Schneesammlerhütte. Das Ziel der Wanderung ist der Pass Coll des Telegràf. Hier steht mit direktem Blick auf den Puig Major (1445 Meter) das gut erhaltene Schneehaus Son Lluc mit angrenzender Schneesammlerhütte. Sie wurde 1711 erstmals erwähnt. Viele Elemente wie die Eingangstür oder die Fenster, durch die der Schnee geschaufelt wurde, sind noch gut zu erkennen.

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Der Rückweg erfolgt auf derselben Route. In die andere Richtung führt der GR-221 weiter zum Stausee von Cùber und zur Herberge Tossals Verds.

AUF EINEN BLICK:

Entfernung: zwölf Kilometer

Höhenunterschied: 440 Höhenmeter

Dauer: Gut vier Stunden ohne Pausen

Schwierigkeitsgrad: mittel

Beschilderung: gut

Ausrüstung: feste Schuhe, warme Kleidung, Proviant