Ramon Llull, Ludwig Salvator, Ulrich Leman, Robert Graves: Es waren stets illustre Geister, die sich in Deià niederließen. Das prägte das Ortsbild. Es wurde ohne übermäßiges Wachstum bis in die heutige Zeit bewahrt. Das Dorf bietet edle Restaurants, Museen, sogar Nightlife.

Für die einen ist Deià ein einzigartiges Dorf,gesegnet mit paradiesischer Herrlichkeit und der schönste Wohnort auf der Welt überhaupt. Für die anderen ist Deià ein schreckliches Bergnest, abgelegen, unwegsam und voller versponnener Ausländer. Dritte wiederum nehmen das Ganze praktisch. Sie fahren nach Deià zum Essen, denn es gibt dort ausgewiesene Restaurants, und danach kehren sie dem Örtchen wieder den Rücken.

Es gibt kaum ein anderes Dorf auf Mallorca mit so wenig urstämmigen und so vielen zugereisten Einwohnern.Wer seine Kinder in die kleine Dorfschule steckt, der weiß, dass sie dort bereits im Vorschulalter bestes Englisch sprechen lernen. Nicht, weil das die Lehrer unbedingt wollen, sondern aufgrund der vielen Briten (67Gemeldete-einer mehr als die Deutschen) und Angelsachsen aus aller Welt, die sich in Deià niedergelassen haben.

Dass der englische Schriftsteller Robert Graves die meiste Zeit seines Lebens in Deià verbrachte, können in dem Ort sogar die Hunde bellen. Weniger bekannt ist, dass sich schon vor Graves, 1929, der deutsche Maler Ulrich Leman in Deià niederließ und dort wirkte, bis er 1988 im Alter von 102 Jahren starb. Vor Leman hatte bereits der österreichische Erzherzog Ludwig Salvator Deià entdeckt. Er kaufte 1872 das Landgut Miramar. Dort hatte immerhin schon 1276 der mallorquinische Philosoph Ramon Llull seine Sprachschule etabliert. Damals wurde dort kein Englisch, dafür Arabisch vermittelt. Apropos Araber, Marokkaner sind in Deià zwei gemeldet. Ganz schön wenige, dafür, dass der Ortsname vom arabischen „Daia”, kleines Dorf, herrühren soll.

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